Wien

WienMobil statt Citybike: So radelt Wien im Frühling

Die WienMobil-Flotte rüstet auf: Ab morgen sind 1.000 Leihräder im Einsatz, insgesamt können die Wiener bald auf 3.000 Drahteseln unterwegs sein. 

Louis Kraft
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    Citybike war gestern, jetzt starten die WienMobil-Räder.
    Citybike war gestern, jetzt starten die WienMobil-Räder.
    Sabine Hertel

    Der Trend zum Radeln in Wien ist ungebrochen: Im heurigen Winter wurde an den Zählstellen der Rekord gebrochen, wir haben berichtet - und je schöner das Wetter wird, desto mehr Wiener treten wieder in die Pedale. Passend dazu erweitern die Wiener Linien nun ihr Drahtesel-Angebot. 

    Ab Herbst 200 WienMobil-Stationen in ganz Wien

    Citybike Wien war gestern, jetzt starten die Leihräder von WienMobil: Ab morgen, Freitag, stehen die ersten 1.000 Räder im Einsatz. Den Startschuss gaben nun Stadtchef Michael Ludwig, Öffi-Stadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) und Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl bei der U1-Station Rennbahnweg (Donaustadt).

    Bis Herbst wird stufenweise ausgerollt, ab dann können die Wiener mit insgesamt 3.000 Rädern umweltbewusst von A nach B kommen. Im Vollausbau werden flächendeckend in allen Bezirken zusammen über 200 WienMobil Rad-Stationen – rund 185 physische Stationen und rund 50 virtuelle Stationen – zu finden sein. 

    Stadt steckt 2,3 Mio. Euro pro Jahr in neue Radflotte

    "Mit WienMobil-Rad machen wir einen weiteren, großen Schritt in Richtung Klimamusterstadt. Ab sofort kann man die Stadt noch bequemer und umweltfreundlicher erkunden. Das bisherige Angebot wird nicht nur verdoppelt, sondern auch wienweit ausgerollt: Die Räder können nun auch in Simmering, Floridsdorf, der Donaustadt und in Liesing ausgeborgt werden. Dafür stellt die Stadt Wien rund 2,3 Millionen Euro jährlich für den Betrieb der gesamten Flotte bis 2031 zur Verfügung", erklärt Ludwig. Zusätzlich kommen einmalige Errichtungskosten in der Höhe von 7,5 Millionen Euro hinzu.

    Als "perfekte Ergänzung zu den klassischen öffentlichen Verkehrsmitteln U-Bahn, Bim und Bus sowie zu den anderen Sharing-Angeboten der WienMobil Stationen wie E-Scooter oder Carsharing-Fahrzeuge" bezeichnet Hanke die neuen rot-weißen Räder. Die Wege der Wienerinnen und Wiener seien ganz individuell, "mit diesem bunten Mobilitätsmix sind wir neben dem konsequenten Öffi-Ausbau gut für die Mobilität der Zukunft aufgestellt", ist der Öffi-Stadtrat überzeugt.

    Halbe Stunde um 60 Cent, 49 Euro-Jahresabo für Vielradler

    Der Standardtarif beträgt 60 Cent für 30 Minuten. Viel-Radler können sich ein Jahresabo um 49 Euro holen, wo bei jeder Fahrt die erste halbe Stunde kostenlos mit dabei ist. Für Wiener Linien-Stammkunden ( Besitzer von Jahreskarten, Top Jugend,- Jugend- oder Semestertickets) gibt es die Leihräder billiger: Der WienMobil Mix Standardtarif beträgt für sie 30 Cent pro 30 Minuten, das WienMobil Mix Jahresabo kostet 25 Euro.

    "Nicht nur die Öffis sind mit 365 Euro pro Jahr zu einem unschlagbaren Preis unterwegs, sondern auch die Leihräder. Ein attraktives Angebot, um noch mehr Wienerinnen und Wiener von umweltfreundlichen Fortbewegungsmitteln zu überzeugen. Das eigene Auto wird somit überflüssig", betont Reinagl.

    Smartbike kommt in die Gänge - So funktioniert die Ausleihe

    Bei WienMobil Rad kommt ein 7-gängiges Smartbike mit integriertem elektronischen Rahmenschloss zum Einsatz. Das Rad kann mittels GPS geortet und an fixen physischen als auch virtuellen Stationen ausgeborgt und zurückgegeben werden. Insgesamt ist das ab Herbst an rund 185 physische Stationen und rund 50 virtuelle Stationen möglich. Die fixen physischen Stationen sind exklusiv für Leihräder reserviert und durch eine rote Infostelle gekennzeichnet. Virtuelle Stationen können auch temporär, etwa für Events, eingerichtet werden und die Radbügel sind auch für die Allgemeinheit zugänglich.

    Einfach über die nextbike-App oder die Homepage registrieren und los geht's. Für das Ausleihen wird der QR-Code am Fahrrad mit der nextbike App gescannt, alternativ kann bei der WienMobil Rad Hotline 01/ 385 01 89 angerufen werden. Mit einem Account können bis zu vier Räder gleichzeitig ausgeborgt werden. Die Räder können 15 Minuten vorher über die App reserviert werden.

    Um das Rad zurückzugeben, wird es an der Station abgestellt und das Rahmenschloss verschlossen. Bei einer Rückgabe an virtuellen Stationen mit Fahrradbügeln wird das Rad zusätzlich zum Rahmenschloss mit dem Zahlenschloss abgeschlossen. Der passende Code findet sich am Rad selbst.

    Die Kleinsten sind mit dabei – 50 Räder mit Kindersitzen

    Damit auch die jüngsten Stadtbewohner mobil werden, umfasst die WienMobil-Radflotte auch 50 Fahrräder mit Kindersitzen. Bis Herbst wird dieses Angebot weiter ausgebaut. So können auch Kinder im Alter von neun Monaten bis zu sechs Jahren das Angebot mitnutzen.

    Damit dabei alles sicher zugeht, werden die Leihräder laufend gewartet und kontrolliert. Als Partner haben sich die Wiener Linien die nextbike GmbH geholt, der für die Installierung des Systems und den Fuhrparkservice, also die Umverteilung und Wartung der Räder, sorgt. "In Wien kümmert sich ein über 20-köpfiges Serviceteam fortlaufend um die Räder, die besonders langlebig und explizit für den Verleih konzipiert sind. Und noch ein großes Plus: Mit nur einem Account können WienMobil Rad Kundinnen und Kunden fast alle nextbike-Systeme in mehr als 300 Städten in über 20 Ländern nutzen", so nextbike-Geschäftsführer Leonhard von Harrach.