Politik

Wiens Stadtchef kontert Regierungs-Kritik

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) mahnte die Stadt Wien wegen angeblich schwieriger Zusammenarbeit bei den Corona-Maßnahmen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will das nicht auf sich sitzen lassen. 

Rene Findenig
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert klare Aussagen von der Regierung.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert klare Aussagen von der Regierung.
(Bild: Sabine Hertel)

"Leider immer noch besorgniserregend", seien die Coronafälle in Wien, so Innenminister Nehammer, der Informationsfluss sei mühsam und die Stadt würde keine aktuellen Daten an den Einsatzstab übermitteln. Eine Kritik, die Wiens Bürgermeister Ludiwg nicht auf sich sitzen lässt. "Widersprüchliche Minister-Aussagen zu Situation in Wien", ortet Ludwig und fordert von der Regierung Klarheit. So sei Wien bei beinahe zeitgleichen Pressekonferenzen am Montag einerseits gelobt, andererseits getadelt worden.

Vizekanzler Werner Kogler und Gesundheitsminister Rudi Anschober (beide Grüne) erklärten, mit Wien eine sehr gute Zusammenarbeit zu haben und dass die derzeitigen neuen Infektionszahlen "keine Causa Wien" seien. Wenige Minuten später rückte dann Innenminister Nehammer mit seiner "Mahnung an die Stadt Wien" aus und warf der Stadt eine mangelnde Zusammenarbeit vor.

"Dies ist derzeit nicht der Fall"

"Als Bürgermeister und Landeshauptmann von Wien muss ich von der österreichischen Bundesregierung verlangen können, dass sie in Zeiten einer Krise klar, verständlich und mit einer Stimme mit den Bundesländern und mit der Bevölkerung kommuniziert. Die heutigen Aussagen zeigen aber, dass dies derzeit nicht der Fall ist", so Ludwig. "Widersprüchliche Aussagen zur Covid-19-Situation in unserem Land beziehungsweise in unserer Stadt verunsichern die Bevölkerung. Gerade das darf jetzt nicht passieren", so der Wiener Bürgermeister.

Es sei wichtig, das Land gemeinsam "mit Ruhe und Bedacht durch diese schwierige Zeit zu bringen". In diesem Zusammenhang bedankte sich der Wiener Bürgermeister bei allen Stellen, die mit dem "contact tracing" in Wien derzeit betraut seien. Er sprach auch seinen Dank an die Wiener Polizei aus. Die Stadt habe immer schon mit der Wiener Polizei hervorragend zusammengearbeitet und in dieser schwierigen Zeit funktioniere die Zusammenarbeit ebenso hervorragend.

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