Die Gemeinden wehren sich gegen den Ansturm und unverbesserliche Gäste: An immer mehr Ausflugszielen und Badeseen wird fürs Parken mittlerweile abkassiert. Die radikalen stoßen auf nur wenig Gegenliebe.
Zwei Beispiele für die neuen Gebühren: Seit Mitte Mai kostet Parken am beliebten Almsee in Grünau (Bez. Gmunden) 5 Euro pro Tag. Dass das Parken am Gosausee im selben Bezirk früher gratis war, nutzten viele nämlich schamlos aus. Jetzt muss man auch dort blechen.
Nun macht der beliebte Attersee (Bezirk Vöcklabruck) im Salzkammergut Aktion scharf: Am gesamten Ost-Ufer – rund 20 Kilometer an der Seeleiten Straße (B152) – soll im Sommer künftig ein nächtliches Parkverbot kommen.
Die Details: Die Regelung wird voraussichtlich von 1. Mai bis 30. September von 23 bis 4 Uhr gelten. Die entsprechenden Verbotsschilder an etwa 20 öffentlichen Badestellen sind noch verhüllt, berichtet der "Kurier". Die Freigabe erfolgt, sobald die Bezirkshauptmannschaft die Verordnung kundgemacht hat.
Ausgangspunkt der drastische Maßnahme war eine gemeinsame Initiative der Gemeinden Schörfling, Weyregg und Steinbach. Was ihnen aufstößt: Die zahlreichen Wohnmobile verhindern sowohl für Tagesgäste als auch Urlaubern und Einheimischen einen freien See-Zugang. Was die Situation verschärft: Wildcamper bringen den Kommunen kaum Geld, sondern zusätzliche Infrastruktur-Kosten.
„Wir haben regelrecht Camper-Kolonnen, und manche stehen sogar wochenlang am See.“Michael SturBürgermeister von Weyregg (ÖVP)
"Wir haben de facto nichts davon, müssen aber für die ganze Müllentsorgung und Reinigung aufkommen", kritisiert Michael Stur, Bürgermeister von Weyregg (ÖVP). Zudem fange man viele Beschwerden der Bevölkerung ab. "Wir haben regelrecht Camper-Kolonnen, und manche stehen sogar wochenlang am See. Der soll aber grundsätzlich für alle verfügbar sein."