Es wog nur zwischen 30 und 40 Gramm und lebte vor etwa 74 Millionen Jahren: Wissenschaftler haben im chilenischen Patagonien das sensationelle Fossil eines mausgroßen Säugetiers ausgegraben.
"Yeutherium pressor" bevölkerte damals neben den riesigen Dinosauriern diese Region des Urkontinents Gondwan und ist das kleineste bisher gefundene Säugetier aus jener Zeit.
Das Fossil selbst besteht aus einem kleinen Kieferstück, in dem ein Backenzahn und die Spitzen sowie Wurzeln von zwei weiteren Backenzähnen stecken.
Hans Püschel, der Chef des Forscherteams von der Universität Chile und vom Millennium Nucleus Forschungszentrum, erklärt dazu: "Die Form der Zähne lässt den Angaben nach darauf schließen, dass sich das Tier von relativ hartem Gemüse ernährte."
Und: Trotz seiner Ähnlichkeit mit einem kleinen Nager war "Yeutherium pressor" ein ausgefallenes Säugetier. Es dürfte entweder wie ein Schnabeltier Eier gelegt haben, oder seine Jungen wie Kängurus oder Opossums in einem Beutel herumgetragen haben.
Gefunden wurde das winzige Überbleibsel im Río-de-las-Chinas-Tal, in der Region Magallanes, rund 3.000 Kilometer südlich von Santiago, am Südzipfel Südamerikas.
Die Entdeckung wurde diesen Monat im britischen Fachjournal "Proceedings of the Royal Society B" veröffentlicht.
Genau wie die Dinosaurier ist auch das kleine Säugetier am Ende der Kreidezeit vor etwa 66 Millionen Jahren ausgestorben.