Steiermark

Wirt ging mit Fleischermesser auf Konkurrenten los

Weil er von einer Kellnerin zurückgewiesen wurde, wollte ein 48-Jähriger laut Anklage deren vermeintlichen Freund töten. Der Mann bestreitet das.

Clemens Pilz
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Nun muss der 48-Jährige wegen Mordversuchs vor Gericht (Symbolfoto)
Nun muss der 48-Jährige wegen Mordversuchs vor Gericht (Symbolfoto)
Schreiner

Mehr als nur in die Suppe gespuckt hat ein Gastronom aus der Steiermark einem vermeintlichen Nebenbuhler. Er griff ihn und einen Begleiter mit einem Fleischermesser an und steht deswegen nun wegen Mordversuchs vor Gericht.

Am 22. Dezember 2021 spielte sich die Tat in Stainz ab: Der Angeklagte feierte gerade mit Familie und Freunden in einem anderen Lokal, als eine Kellnerin mit zwei Männern hereinkam. Die Frau hatte seine Avancen offenbar vor Monaten zurückgewiesen, weshalb es zum Streit zwischen den Gruppen kam. Als die Begleiter der Kellnerin zum Rauchen in den Hof gingen, soll der Angeklagte "Den stich i ab" gerufen haben und ein Messer aus der Küche geholt haben.

Opfer hatte Glück im Unglück

Laut Staatsanwalt vermutete der 48-Jährige, dass einer der beiden Männer der Freund der Kellnerin war – und wollte ihn töten. Der Wirt hob das Messer, gemäß der Anklage um ihn in den Rücken zu stechen. Der zweite Mann erkannte das und stieß den Angreifer zurück. Daraufhin soll ihm der Steirer das Messer in den Bauch gestochen haben. Laut Ankläger war es "ein großes Glück, dass mit diesem Riesenmesser keine lebenswichtigen Organe verletzt wurden", so die "Kleine Zeitung".

"Wollte nur Angst machen"

Verteidiger Gunther Ledolter betonte, sein Mandant "wollte nie jemanden verletzten". Mit dem Messer wollte er den Männern "nur Angst machen". Der Stich sei jedenfalls nicht Absicht gewesen. Das Messer drang auch nur ein paar Zentimeter ein, also könne das Messer laut Anwalt keinesfalls mit voller Wucht geführt worden sein.

Der Wirt plädierte in beiden Fällen auf nicht schuldig, gab sich aber reumütig. "Ich bereue das jeden Tag", so der Angeklagte. Er habe mit dem Messer nur drohen wollen und niemanden verletzen. Er erzählte, das spätere Opfer sei im Hof auf ihn "zugesprungen" und habe ihn "geschupft". "Irgendwie muss ich ihn da mit dem Messer erwischt haben", meinte er.

Die Verhandlung wurde am Dienstagnachmittag zur Befragung weiterer Zeugen vertagt. Ein Urteil wird kommende Woche erwartet.