Einst mystische Nebellandschaften, heute bedrohte Ökosysteme: Durch Entwässerung, Landwirtschaft und Torfabbau sind diese einzigartigen Lebensräume auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Fläche geschrumpft.
"Mehr als 90 Prozent der österreichischen Moore sind in einem schlechten Zustand", so Greenpeace zum Welttag der Moore am 2. Februar. "Dabei sind Moore für eine intakte Natur, den Erhalt der Artenvielfalt sowie für uns Menschen unersetzlich", erinnert die Umweltschutzorganisation.
Obwohl sie nur drei Prozent der globalen Landfläche ausmachen, speichern die Moore mehr als doppelt so viel Kohlenstoff wie die gesamte Waldfläche der Erde.
Zudem können Moore bei Starkregen große Mengen Wasser aufnehmen und entlasten dadurch Bäche und Flüsse. Dadurch tragen sie zu einem natürlichen Hochwasserschutz bei. Gleichzeitig sind sie Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten.
So benötigt etwa der seltene Moorfrosch (Lurch des Jahres 2025), bei dem die Männchen zur Paarungszeit ein leuchtendes Blau annehmen, Feuchtgebiete zum Überleben. Doch genau diese Bedingungen schwinden rasant. Der Grund: Jahrzehntelange Trockenlegung für die Landwirtschaft, Versiegelung und Torfabbau.
Verschiedene Renaturierungsprojekte zeigen, dass die Rettung der Moore möglich ist. Ein Beispiel ist das Bleistätter Moor in Kärnten. Einst für die landwirtschaftliche Nutzung trockengelegt, wurde es in den vergangenen Jahren renaturiert – mit großem Erfolg.
Wasserflächen kehren nach Renaturierungen zurück, seltene Vögel wie der Kranich nutzen das Gebiet als Rastplatz und die Große Quelljungfer findet sich dort ebenso wie die Wasserfledermaus. Die Lösung liegt also in einem Umdenken: Statt Moore weiter auszubeuten, müssen sie wieder vernässt werden.
"Österreich hat die Wahl: weiter zuschauen, wie diese einzigartigen Ökosysteme verschwinden – oder aktiv handeln. Projekte wie das Bleistätter Moor zeigen, dass Wiederherstellung möglich ist. Es geht nun darum, dieses Vorzeigeprojekt auch auf andere Gebiete zu übertragen", so Jakob Sonnenholzner, Greenpeace-Sprecher für Naturschutz und Artenvielfalt.