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Wo sind eigentlich die Schlafaugen hin?

Heute Redaktion
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Bis vor der Jahrtausendwende waren sie das Merkmal vieler Sportwagen. Heute findet man Schlafaugen, wie die Klappscheinwerfer liebevoll genannt wurden, nur noch auf Oldtimern. Doch wieso?

Wahrscheinlich zum ersten Mal zum Einsatz kam diese Leuchtenart bereits in den 1930ern. Der Auburn Cord dürfte das erste Auto der Geschichte mit Schlafaugen gewesen sein. Ab den 60ern kamen die versenkbaren Scheinwerfer vor allem in Sportwagen zum Einsatz. Der Vorteil: Da die Lichtanlagen damals wesentlich größer waren, konnte die Front dadurch flacher und aerodynamischer konstruiert werden.

Ihren letzten großen Auftritt hatten die Klappscheinwerfer im Mazda MX-5. In den Generationen nach 1998 kamen dann herkömmliche Lichtanlagen zum Einsatz. Als letzter Erzeuger verbaute sie Chevrolet 2004 in der Corvette. Seither sind sie Schlafaugen verschwunden. Doch wieso? Der Mythos, wonach diese Scheinwerferart vom Gesetzgeber aufgrund der Fußgängersicherheit verboten sei, stimmt nämlich nicht.

Aerodynamik und Kosten

Auch Experten können nur mutmaßen. "Es sind wohl ausschließlich Design- und technische Gründe hinsichtlich des technischen Aufwands, der hinter Klappscheinwerfern steht", glaubt Frank Volk vom deutschen TÜV. Tatsächlich war die Konstruktion teuer und fehleranfällig - und man kann sich vorstellen, dass es eher blöd ist, wenn sich die Scheinwerfer in der Nacht nicht ausklappen lassen.

Tatsächlich sind es rein aerodynamische Gründe, die für das Verschwinden verantwortlich zeichnen. Aufgeklappt erhöhen sie den Luftwiderstand nämlich drastisch. In Zeiten, wo Spritsparen ein immer wichtigeres Kaufkriterium wird, ein nicht unwesentlicher Faktor. Vor allem, da die Scheinwerfer immer öfters auch am Tag benutzt werden. Ein Comeback scheint deshalb eher ausgeschlossen zu sein.