Die Zahl der Wölfe in Frankreich ist im vergangenen Jahr leicht gestiegen und liegt derzeit bei geschätzten 1.082 Tieren. "Auch wenn die Zahl sich leicht erhöht hat, wird damit die Tendenz der vergangenen Jahre zu einer Stabilisierung bekräftigt", erklärte die zuständige Präfektur Auvergne-Rhône-Alpes. Laut der Behörde für Artenvielfalt gibt es jetzt um 69 Wölfe mehr als im Vorjahr.
Vor allem französische Bauern schauen gespannt auf diese Wolfsstatistik. Sie fordern schon seit Längerem, dass die Abschussquote von derzeit 20 Prozent erhöht wird, damit ihre Herden besser vor Angriffen geschützt sind. Bisher blieb dieser Wunsch aber unerfüllt. Ab dem kommenden Jahr dürfen Züchter allerdings Wölfe abschießen, wenn diese ihre Herden angreifen – und zwar ohne vorherige Genehmigung. Das war bis jetzt nicht erlaubt.
So wie bei uns war auch in Frankreich der Wolf einmal komplett verschwunden. Anfang der 1990er-Jahre sind die ersten Tiere aus Italien über die Alpen gewandert und haben sich seither immer weiter ausgebreitet – auch, weil die EU den Wolf als "streng schützenswert" einstuft. Das Abschießen ist daher streng geregelt.
Tierschützer betonen, dass die Wolfspopulation mehrere Jahre lang mindestens tausend Tiere umfassen müsse, um Inzucht und genetische Probleme zu verhindern.