Kaffee ist in Österreich Kulturgut, Klimathema – und ein verbindendes Ritual.
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Ob Espresso, Melange oder Cold Brew – der Kaffeekonsum bleibt hoch, doch die Haltung verändert sich. Kaffee ist mittlerweile weit mehr als ein morgendlicher Muntermacher. Er ist Kulturgut, Klimathema – und ein verbindendes Ritual. Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten stellen Fragen: Woher kommt mein Kaffee? Wer profitiert vom Anbau? Und: Wie sieht echte Verantwortung aus?
Bereits zum 24. Mal begeht auch der Österreichische Kaffeeverband den internationalen "Tag des Kaffees" – und zeigt gemeinsam mit seinen Mitgliedern, dass hinter jeder Tasse ein Statement steckt: für Nachhaltigkeit, Innovation und gesellschaftliches Miteinander.
Kaffee als Spiegel gesellschaftlicher Werte
"Die Art, wie wir Kaffee trinken, hat sich verändert – und damit auch unsere Verantwortung als Branche", sagt Mag.a Tina Antonius, Geschäftsführerin des Österreichischen Kaffee- und Teeverbands. "Transparenz, Nachhaltigkeit und Herkunft sind heute genauso entscheidend wie der Geschmack."
Regional und nachhaltig - österreichische Unternehmen zeigen Verantwortung:
JDE Peet’s (u. a. Jacobs, L’OR) bezieht bereits heute 100 % des Kaffees in Österreich aus verantwortungsvollen Quellen – ein Meilenstein auf dem Weg zum globalen Ziel für Ende 2025.
Fairtrade steht für stabile Mindestpreise und Prämien, setzt aber auch zusätzliche Projekte in den Ursprungsländern um. So soll bis Ende 2026 eine neue App über 10.000 Bauernfamilien weltweit bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen.
Tchibo verfolgt mit seinem Kaffeeprogramm das Ziel, bis 2027 ausschließlich verantwortungsvoll beschafften Kaffee anzubieten. Schon heute profitieren über 13.000 Farmen in 9 Ländern von besseren Anbautechniken, fairen Preisen und klimaangepassten Sorten.
Nespresso setzt mit der neuen Kollektion SAMRA ORIGINS – entwickelt mit Künstler The Weeknd – auf Herkunftstransparenz und zeigt auf, wie regenerative Praktiken in der Landwirtschaft die Zukunft des Kaffeeanbaus trotz der Herausforderungen durch den Klimawandel sichern können.
Julius Meinl setzt mit seiner "Responsibly Selected Coffee" Initiative auf volle Rückverfolgbarkeit und verantwortungsvolle Beschaffung entlang der gesamten Lieferkette.
Coca-Cola HBC Österreich bringt mit Caffè Vergnano italienische Kaffeetradition in die Tasse – und Verantwortung in die Lieferkette: mit nachhaltiger Beschaffung, recycelbaren Verpackungen und der Initiative Women in Coffee, die gezielt Frauen in der Kaffeeindustrie stärkt.
café+co zeigt mit dem Projekt BeanSaver®, dass Kaffee auch im zweiten Leben Wirkung entfaltet: Aus Kaffeesud wird ein nachhaltiger Biodünger, der ab sofort im ausgewählten Handel erhältlich ist.
Lavazza verbindet zum internationalen Tag des Kaffees Kultur mit Kaffee – mit einem kostenlosen Programm im mumok (Museum moderner Kunst Wien) und einem Konzert des mumok Frauenchors. Ein Projekt, das zeigt, wie Kunst, Inklusion und Kaffeekultur harmonieren.
Segafredo überrascht mit dem Espresso Organico, Bio- und Fairtrade-zertifiziert, samt kreativen Upcycling-Ideen via QR-Code. Nachhaltigkeit zum Selbermachen – unter dem Hashtag #segafredo2ndlife.
Doch auch auf den Geschmack kommt es an
Wie wichtig der Geschmack ist, zeigt eine Blitzumfrage von Jura Österreich gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut TQS in den heimischen Betrieben. Demnach trinken 60 Prozent der Befragten am Arbeitsplatz Kaffee - 23 Prozent trinken sogar drei bis vier Tassen pro Tag oder mehr. Für 40 Prozent stellt der Kaffeemoment dabei eine Pause dar, 25 Prozent belohnen sich hingegen damit und 23 Prozent hoffen dadurch produktiver zu sein.
Kleines Kaffee 1x1
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So oder so, die heimischen Arbeitnehmenden stellen an ihren Kaffee hohe Ansprüche: 80 Prozent sagen, dass der Geschmack entscheidend ist. Getrunken werden in Österreich vorwiegend Kaffeespezialitäten mit Milch (56 Prozent) und Schwarzkaffeespezialitäten (45 Prozent).