Restaurantpreise vs. Einkommen

Essen, Kaffee, Bier – Wien und Graz teurer als Zürich

Die Schweiz ist ein teures Pflaster? Stimmt so nicht ganz. Wer in Wien oder Graz arbeitet und lebt, zahlt verhältnismäßig nämlich drauf.
Heute Life
25.09.2025, 15:25
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Wer in Zürich arbeitet und lebt, kann sich einen Restaurantbesuch oder andere Annehmlichkeiten außerhalb der vier Wände eher leisten, als jemand aus Wien oder Graz. Das zeigt eine neue internationale Studie von Chef’s Pencil. Dabei wurde die Leistbarkeit von Restaurantbesuchen, Kaffee und Bier im Verhältnis zu lokalen Einkommen anhand der Daten aus der Crowdsourcing-Datenbank Numbeo in 177 Städten weltweit untersucht.

Die Ergebnisse für Österreich zeigen: Wien und Graz liegen im globalen Mittelfeld – und damit hinter vielen deutschen und Schweizer Städten.

So teuer ist Österreich

Während Schweizer Städte und andere Metropolen in der globalen Spitzengruppe landen, positionieren sich Wien und Graz eher im Mittelfeld. Genaugenommen belegt Wien weltweit sogar nur Platz 73. So kostet ein Drei-Gänge-Menü in einem Mittelklasse-Restaurant der österreichischen Hauptstadt im Schnitt 43 Euro pro Person, was 1,4 Prozent des durchschnittlichen Monatslohns (3.006 €) entspricht. Graz folgt sogar dahinter auf Platz 75 mit 38 Euro pro Person und ebenfalls 1,4 Prozent des Einkommens.

Damit sind beide Städte im Durchschnitt teurer als Zürich, Bern, Frankfurt oder Berlin - liegen jedoch auf ähnlichem Niveau wie Kopenhagen, Madrid oder Warschau. Am besten steigen jedoch die Einwohner der US-Stadt Dallas aus. Sie zahlen im Schnitt etwa 30 Euro, was 0,7 Prozent des Durchschnittslohns von 4.000 Euro ausmacht.

Eine Grafik veranschaulicht den Vergleich.
Chef’s Pencil

Am unteren Ende des globalen Spektrums sinkt die Erschwinglichkeit drastisch. In Städten wie Kairo (Ägypten), Kingston (Jamaika) und Nairobi (Kenia) ist Essengehen eher ein Luxus, den sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung leisten kann. Caracas (Venezuela ) und Lagos (Nigeria) zählen zu den Städten weltweit, in denen Essengehen am wenigsten erschwinglich ist.

Teurer Kaffee

Sieht man sich die Kaffeepreise genauer an, belegt Wien ausgerechnet bei seinem Kulturgut erst den 85. Platz und Graz immerhin Platz 84. So kostet ein Cappuccino im Schnitt 4,40 beziehungsweise 3,80 Euro. Wer sich jeden Tag einen Cappuccino gönnt, gibt dafür somit rund 4,8 Prozent des monatlichen Einkommens aus.

Im Vergleich dazu kommt in Bezug auf Kaffee weltweit in Genf in der Schweiz am günstigsten weg. Dort kostet das Häferl zwar rund fünf Euro, bei einem durchschnittlichen Monatslohn von über 6.400 Euro macht die tägliche Gönnung jedoch nur 2,4 Prozent davon aus.

Vielleicht auch interessant ist das Kaffee-Einkommen-Verhältnis in Italien. Hier landet Rom mit 1,5 Euro bei einem Einkommen von etwa 1.900 Euro und damit ebenfalls 2,4 Prozent auf Platz 3. Die nächste italienische Metropole folgt erst auf Rang 12: In Mailand kostet der Kaffee im Schnitt 1,9 Euro und damit 2,8 Prozent von rund 2.000 Euro. Am teuersten kommt der Cappuccino hingegen den Einwohnern von Lagos (Nigeria), wo rund 2 Euro von etwa 100 Euro im Monat mehr als die Hälfte ausmacht.

Billiges Bier

Besser schneidet Österreich beim Bier ab. Hier landet Wien auf Platz 48 mit einem durchschnittlichen Preis von 5 Euro. Das globale Ranking der günstigsten Biere führt jedoch China an. Shenzhen und Shanghai führen die Liste an, dicht gefolgt von Peking. Dank niedriger Bierpreise und relativ hoher Löhne in den Städten können die Einwohner dieser Städte zu einem der niedrigsten Einkommensanteile weltweit einheimisches Bier genießen.

Es ist jedoch erwähnenswert, dass das in China verkaufte Bier meistens leichter ist und einen niedrigeren Alkoholgehalt aufweist als typische Biere in Europa oder in den USA. Dies macht es zwar leicht, große Mengen davon zu trinken – insbesondere im heißen Sommer –, trägt aber auch zu dem Ruf als "billiges Bier" bei.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 25.09.2025, 15:51, 25.09.2025, 15:25
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