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"Worst Case"-Szenario – ORF-Experte mit düsterer Progno

Weitere starke Regenfälle stürzen den Süden Österreichs ins Chaos. ORF-Experte Marcus Wadsak lässt mit einer Schock-Prognose aufhorchen. 

David Huemer
ORF-Experte Marcus Wadsak mit einer düsteren Prognose zu den Unwettern in Südösterreich.
ORF-Experte Marcus Wadsak mit einer düsteren Prognose zu den Unwettern in Südösterreich.
Screenshot ORF

Die Unwetter-Lage im Süden Österreichs spitzt sich weiter dramatisch zu. In der Kärntner Gemeinde St. Paul im Lavanttal mussten zahlreiche Personen aus ihren Häusern evakuiert werden. Das Bundesheer steht mit einem Großaufgebot im Einsatz, um die Wassermassen in den Griff zu bekommen. Auch in der Steiermark stehen die Einsatzkräfte im Großeinsatz. 

In der Nacht auf Samstag könnte weitere Starkregen die Situation verschlimmern. ORF-Experte Marcus Wadsak lässt mit seiner Einschätzung für die kommenden Stunden aufhorchen. "Es ist von einem "Worst-Case-Szenario auszugehen", lautet die düstere Prognose des Wetter-Experten. "Es kommt noch ein großer Schub an Regen. Es sind mittlerweile auch eingelagert wieder Gewitter aus Slowenien in Kärnten angekommen. Wir rechnen tatsächlich bis morgen im Süden Österreichs nochmal mit 60 bis 100 Liter Regen pro Quadratmeter", so Wadsak in einer "ZIB"-Spezial am Freitagabend. "Es wird sich vielerorts einfach nicht mehr ausgehen, dafür sind unsere Schutzeinrichtungen nicht ausgelegt. Das ist zu viel", warnt der ORF-Experte. 

Laut Wadsak sei eine "fünf-b"-Zyklone für die derzeitige Unwetter-Katastrophe verantwortlich. Dabei handle es sich um eine Front, die über die Alpen zieht und sich zu einem Tief über Italien modelliert habe. Diese Front hätte sich in weiterer Folge mit über dem Mittelmeer verdunstetem Wasser angesaugt und in weiterer Folge über Kärnten und der Steiermark kräftig ausgeschüttet. 

"Das heutige Extrem wird bald das neue Normal sein"

Die Stärke der aktuellen Regenfälle begründet Wadsak mit der Temperatur des Mittelmeeres. "Das Mittelmeer ist aktuell so warm wie noch nie zuvor. Wir haben derzeit die höchsten Temperaturen dort und aus dem warmen Mittelmeer kann mehr Wasser verdunsten. Die Wolken sind deshalb kompakter mit Wasser gefüllt und führt nun zu Regenmengen, die wir so noch nie erlebt haben", erklärt der Wetter-Experte. 

Schuld daran sei auch der Klimawandel. "Das Meer ist so warm, weil wir den Klimawandel jetzt haben", so Wadsak. Laut dem ORF-Experten könne die 1 Grad wärmere Atmosphäre sieben Prozent mehr Feuchtigkeit aufnehmen. "Extremwetter-Ereignisse werden durch den Klimawandel häufiger. Das heutige Extrem wird bald das neue Normal sein", so Wadsak. 

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    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt. 
    Auch am Samstag ist die Unwetter-Situation angespannt.
    GERD EGGENBERGER / APA / picturedesk.com