Politik

Wut-Brief gegen Rendi-Wagner sorgt für Wirbel

Während die SPÖ-Führung das umstrittene Sparpaket absegnete, tauchte ein kurioses Schreiben der Sektion 20 in Floridsdorf auf.

Heute Redaktion
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In der krisengebeutelten SPÖ brodelt es gewaltig. Am Montag segnete der SPÖ-Bundesparteivorstand ein umstrittenes Sparpaket ab, das im Vorfeld nicht nur intern für Wirbel gesorgt hatte: 27 Mitarbeitern droht die Kündigung, sie wurden bereits beim AMS angemeldet.

Personaldebatten seien während der Präsidiums- und Vorstandssitzung keine geführt worden, hieß es anschließend.

Doch ausgerechnet während der Sitzung tauchte ein Wut-Brief der SPÖ-Sektion 20 in Floridsdorf auf, dem Heimatbezirk von Michael Ludwig.

Rücktritt von Rendi-Wagner gefordert

Das Schreiben, das dem "Kurier" vorliegt, beginnt mit schlimmen Vorwürfen: "Wir sind wütend. Wir sind zornig. Wir schreiben keine Aufsätze mehr, weil Ihr unsere Texte viel zu oft als lächerlich diffamiertet."

Die Gruppe fordert unter anderem den Rücktritt von Pamela Rendi-Wagner und "Leistungskriterien statt Freunderlwirtschaft" bei der Jobvergabe.

"Wir schämen uns für eine Bundesparteivorsitzende, die kein einziges Alleinstellungsmerkmal unserer Partei nennen kann, die zusammen mit dem Bundesgeschäftsführer ,Humanressourcen' in der Parteizentrale per eMail ,freisetzt', und die keine Mandatsabgabe bezahlte. Wir wünschen uns eine Bundesparteivorsitzende mit Anstand, Würde und Charakter", heißt es weiter in dem Brief.

"Nachrichten aus dem Paralleluniversum"

Von einem Rücktritt wollte Rendi-Wagner am Montag allerdings nichts wissen. Die Gerüchte, wonach die SPÖ-Chefin vor einem Rücktritt stehe, bezeichnete Finanzreferent Christoph Matznetter nach der Sitzung als "Nachrichten aus dem Paralleluniversum."

Rendi-Wagner selber zeigte sich "optimistisch", dass eine positive Wende gelingen wird. Es gehöre Mut dazu, angesichts der finanziellen Situation der Partei die notwendigen schmerzlichen Schritte gemeinsam zu gehen.

"Ich will, dass das Herz der Sozialdemokratie wieder lauter schlägt als in der Vergangenheit. Es geht um eine starke, gerechte und vernünftige Politik für die Menschen", lässt sie sich in einer Aussendung zitieren.