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Wut-Wiener in Rage – Parksheriffs strafen gnadenlos ab

Jahrelang stellten Anrainer in Floridsdorf ihre Autos in der Arnoldgasse ab. Doch plötzlich werden die Fahrzeuge reihenweise abgestraft. 

Robert Cajic
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    In dieser kleinen Gasse werden Anrainer nun zur Kasse gebeten.
    In dieser kleinen Gasse werden Anrainer nun zur Kasse gebeten.
    Leserreporterin

    Eine Strafen-Flut in Wien-Floridsdorf sorgt bei dutzenden Anrainern für viel Ärger. Seit einigen Tagen werden in der Arnoldgasse nämlich reihenweise Strafzettel ausgestellt. Für die Bewohner völlig unerklärlich, denn: Sie parken seit mehreren Jahren in der Sackgasse und bis jetzt hat das auch niemanden gestört. "Doch plötzlich strafen Parksheriffs gnadenlos ab", erzählt einer Wienerin im "Heute"-Talk. Der Grund: Eine kaum bekannte Abstandsregel.

    Sackgasse wird zur ausweglosen Straf-Falle

    Ein Pressesprecher der MA 67 verteidigt auf Anfrage von "Heute" die knallharte Herangehensweise der Parksheriffs – das Abstellen der Fahrzeuge ist laut geltendem Gesetz nämlich rechtswidrig.

    In Gassen mit Gegenverkehr müssen zumindest zwei Fahrstreifen frei bleiben – da die Restfahrbahnbreite von 5,20 Meter jedoch nicht eingehalten wurde, werden die Autolenker nun zur Kasse gebeten. "Im geschilderten Fall ist die Ahndung durch die Parküberwachungsorgane verpflichtend", erklärt ein Sprecher des Magistrats.

    Das steht in der Straßenverkehrsordnung:
    Nach § 24 Abs. 3 lit. d) ist das Parken außer in den im Abs. 1 angeführten Fällen noch auf Fahrbahnen mit Gegenverkehr verboten, wenn nicht mindestens zwei Fahrstreifen für den fließenden Verkehr freibleiben.
    Es ist mit der Benützung von Fahrzeugen, die die größte zulässige Breite – das sind 2,60 m – aufweisen, zu rechnen. Bei zwei Fahrstreifen ergibt sich daher eine freizulassende Fläche von 5,20 m. (Quelle: ÖAMTC)

    "Verstärkte Kontrollen in neuen Kurzparkzonen"

    Das Parken in der Arnoldgasse ist also seit jeher verboten– allerdings wird das Gesetz erst jetzt knallhart exekutiert. Laut eines Sprechers der MA 67 hängt dies mit der Einführung des flächendeckenden Parkpickerls in Wien zusammen: "Durch die Erweiterung der Kurzparkzone kommt es zu verstärkten Überwachungen der Straßenverkehrsordnung in den betroffenen Bezirken."

    Die Ausweitung der Kurzparkzonen hätte eigentliche eine Entlastung der ohnehin schon angespannten Parkplatzsituation sein sollen. Wo die Anrainer der Arnoldgasse in Zukunft ihre Autos abstellen, bleibt also ein Rätsel. Viele werden sich gezwungen sehen einen dauerhaften Garagenplatz zu mieten. Und der ist definitiv teurer, als das Parkpickerl.

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