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Viel zu warm! 2020 startete mit Rekord-Jänner

Heute Redaktion
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Das neue Jahr begann, wie das alte endete – Als 8. Monat in Folge geht der Jänner 2020 mit einer Abweichung von etwa 2,2 Grad als zu mild in die Geschichtsbücher ein.

Mehr als nur zu warm war der erste Monat 2020 auch viel zu trocken. Im Süden des Landes fielen lediglich ein paar Tropfen, gleichzeitig war es hier nach Angaben der Experten der Österreichischen Unwetterzentrale (www.uwz.at) der sonnigste Jänner der Messgeschichte.

Fast nur Hochdruckgebiete

Der Winter 2019/20 war in Europa bisher durch rege Tiefdrucktätigkeit über Nordskandinavien und ungewöhnlich viele Hochdrucklagen über den Azoren und Mitteleuropa geprägt. Der vorherrschende Westwind über Nordeuropa führte wiederholt milde Luftmassen vom Atlantik bis nach Russland, weshalb der Winter in Europa bislang außergewöhnlich mild verlief.

"Insbesondere der Jänner war durch beständige Hochdrucklagen geprägt, rund um den 20. des Monats wurden mit über 1050 hPa gar außergewöhnlich hohe Druckwerte im Alpenraum gemessen", sagt Manfred Spatzierer, Chefmeteorologe der Unwetterzentrale.

Mehr lesen: Zehn Monate waren 2019 in Österreich zu warm >>

Lediglich dreimal schafften es Tiefausläufer mit Kaltluft aus Norden zu uns, am letzten Montag brachte eine markante Kaltfront immerhin im ganzen Land Niederschlag, eingelagerte Gewitter und vielerorts stürmische Böen.

Drittwärmster Jänner überhaupt

"Auf den Bergen liegt der Jänner 2020 um 3,6 Grad über dem vieljährigen Mittel und ist hier einer der drei wärmsten Jänner der Messgeschichte, hinter dem Jänner 1989 und ziemlich genau im Bereich von 1898", erklärt ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik. "In den Niederungen hielten sich hingegen die für den Winter typischen Kaltluftseen. Hier war dieser Jänner mit 1,8 Grad über dem Mittel daher nicht ganz so extrem mild liegt aber immerhin unter den 30 wärmsten Jänner der Messgeschichte."

Landesweit beträgt die Abweichung rund 2,2 Grad gegenüber dem langjährigen Mittel von 1981 bis 2010. Aufgrund der häufigen Inversionswetterlagen durch Hochdruckeinfluss waren die Abweichungen vor allem in mittleren Lagen und im Bergland am höchsten, so lag das Temperaturmittel etwa am Feuerkogel 4,8 Grad über dem Schnitt.

Die Abweichungen fiel in einigen Tälern, im östlichen Flachland und dem Grazer Becken minimal aus: "Häufig hielt sich hier Nebel und Hochnebel, durch welchen die Temperaturen tagsüber nur wenig anstiegen", so Spatzierer.

Im Süden fast durchwegs trocken

Österreichweit wurden nur rund 41 Prozent des üblichen Monatsniederschlags erreicht. Lediglich in einem schmalen Streifen entlang des Kamptals und bis St. Pölten reichte es für eine halbwegs ausgeglichene Bilanz, sonst war es überall zu trocken.

"Besonders in der Südhälfte wurden verbreitet weniger als 10 Prozent des Monatssolls erreicht", resümiert Spatzierer. Und weiter: "Einige Wetterstationen registrierten erst mit dem angesprochenen Kaltfrontdurchgang am 28. des Monats ein paar Regentropfen."

Neuer Sonnenscheinrekord in Klagenfurt

Einhergehend mit dieser Entwicklung schließt der Jänner zudem überdurchschnittlich sonnig ab. Besonders außergewöhnlich sind die Abweichungen in Unterkärnten, hier wurden bereits am Montag dieser Woche einige, teils langjährige Rekorde gebrochen: "Dank der Kombination aus Hochdruckeinfluss und wenig Hochnebel wurde in Klagenfurt der Sonnenrekord aus dem Jänner 1918 überboten", sagt Spatzierer. Die Messreihe reicht hier bis 1884 zurück. Halbwegs ausgeglichen ist die Bilanz nur im Osten.

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