Niederösterreich

Zehn Jahre Haft für Poysdorfer Vergewaltiger (22)

Ein Afghane war zuerst freigelassen worden und wurde nach einem DNA-Treffer doch wieder festgenommen. Jetzt setzte es für ihn zehn Jahre Haft.

Erich Wessely
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In der Weinviertler Gemeinde Poysdorf kam es zu der Tat.
In der Weinviertler Gemeinde Poysdorf kam es zu der Tat.
iStock

Nach der Attacke auf eine 55-Jährige in Poysdorf (Mistelbach) Ende April ("Heute"  berichtete hier) wurde ein 22-Jähriger am Landesgericht Korneuburg zu zehn Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Prozess wegen u.a. Vergewaltigung fand am vergangenen Donnerstag statt, war Medien wegen einer (erneuten) Panne allerdings nicht angekündigt worden.

Frau bei Angriff Sehne durchtrennt

Der Beschuldigte - ein afghanischer Staatsbürger - soll die 55-Jährige am 28. April mit einem Messer bedroht  und körperlich attackiert haben. Der Afghane ging damals zufällig vorbei, bot der attraktiven Frau seine Hilfe an (Anm.: sie trug Ziegel vom Auto auf ihr Grundstück), diese lehnte jedoch ab. Da soll er über sie hergefallen sein. Die Weinviertlerin leistete jedoch heftigen Widerstand.

Während zunächst von einem Vergewaltigungsversuch ausgegangen worden war, wurde am Ende des Ermittlungsverfahrens laut "Kurier" die vollendete Vergewaltigung angeklagt. Der Frau war beim Angriff mit dem Messer eine Sehne durchtrennt worden. Sie erlitt somit eine schwere Körperverletzung, weshalb der Strafrahmen fünf bis 15 Jahre betrug.

Besonders tragisch: Erst im Vorjahr hatte die Frau ihren Mann bei einem Verkehrsunfall verloren.

Afghane zuerst wieder freigelassen

Die Causa sorgte zu Beginn des Ermittlungsverfahrens für einen Aufschrei. Der Afghane wurde nach dem Vorfall zwar festgenommen und in die Justizanstalt Korneuburg überstellt. Weil der für die Entscheidung über die Verhängung der Untersuchungshaft zuständige Richter laut Staatsanwaltschaft "keinen dringenden Tatverdacht" ortete, kam der 22-Jährige jedoch wieder auf freien Fuß. Die Aufregung in der Weinviertler Gemeinde war groß.

DNA-Treffer, 22-Jähriger erneut festgenommen

Nach einem wenige Tage darauf bekannt gewordenen positiven DNA-Untersuchungsergebnis und einer daraus resultierenden Festnahmeanordnung durch die Staatsanwaltschaft wurden vom Landeskriminalamt Niederösterreich umfangreiche Überprüfungen und Fahndungsmaßnahmen in diversen Asylunterkünften und an Kontaktadressen des Beschuldigten durchgeführt. Letztlich wurde der Afghane am 5. Mai gegen 22 Uhr in Traiskirchen von Beamten der örtlichen Polizei festgenommen.

„Ich freue mich, dass der Täter gefasst wurde und möchte ich bei der Exekutive bedanken", so Bürgermeister Thomas Grießl (VP) damals erleichtert. Der Stadtchef sparte dabei auch nicht mit Kritik: „Der zuständige Richter muss sich der möglichen Tragweite, gerade bei Gewaltdelikten, doch bewusst sein."

Prozesstermin nicht angekündigt

Der Prozesstermin am vergangenen Donnerstag fand sich übrigens nicht auf der wöchentlichen Medienvorschau des Landesgerichts Korneuburg wieder. Vertreter der Presse waren daher keine anwesend. Von Behördenseite wurde der erneute Lapsus mit einer "urlaubsbedingten Panne" begründet.

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