Sie hat Stars wie Jennifer Lopez, Julia Roberts und Madonna groß gemacht – doch was Elaine Goldsmith-Thomas nun in ihrem ersten Roman enthüllt, sorgt für Gänsehaut. In "Climbing in Heels" verarbeitet die mächtige Produzentin ihre eigenen Erfahrungen im männerdominierten Hollywood der 80er – und erzählt dabei von Sex, Macht, Verrat und Übergriffen.
Getarnt als fiktive Story über drei Sekretärinnen in einer angesagten Agentur, steckt hinter dem Buch vor allem eins: die schonungslose Wahrheit. Zwischen die Romanzeilen streut Goldsmith-Thomas brutale Episoden aus der echten Showbranche – etwa wie ein Assistent seinem Chef beim Sex mit Schauspielerinnen zuhören durfte. "Das war sein Bonus. Der Chef ließ ihn mithören. Das war real. Das habe ich von einem Praktikanten erfahren", so die Autorin im Gespräch mit "Page Six".
Die Branche, wie sie sie erlebt hat, sei ein Sumpf aus Lust, Machtmissbrauch und Manipulation gewesen. Wer weiterkommen wollte, musste oft zahlen – nicht mit Geld, sondern mit sexuellen Gefälligkeiten. "Harvey Weinstein war keine Ausnahme, sondern die Regel", stellt Goldsmith-Thomas klar.
Auch sie selbst blieb nicht verschont: Kollegen machten ihr offen sexuelle Angebote – selbst die Leute von der Poststelle. "Die fragten einfach: 'Ein bisschen Oralsex vielleicht?' – Als wäre das normal. Und wenn man empört war, kam: 'Wer nicht fragt, bekommt nichts.'"
Die legendäre "Casting-Couch" war laut Goldsmith-Thomas kein Mythos: "Ich wurde gefragt: Ist sie lustig, groß, sexy? Ich antwortete: Sie sieht gut aus – und schloss die Tür."
Mehrmals ließ Elaine bewusst Karrierechancen verstreichen, weil sie Missbrauch befürchtete – wie etwa bei einem Treffen mit Bill Cosby. "Eine Freundin warnte mich eindringlich. Ihre Stimme machte mir solche Angst, dass ich nicht hinging."
Heute blickt sie als eine der mächtigsten Frauen Hollywoods zurück – mit Jennifer Lopez an ihrer Seite. Die beiden produzierten gemeinsam Hits wie "Hustlers" und "Manhattan Love Story". Und es war J.Lo, die Elaine drängte, ihre Geschichte zu erzählen: "Sie sagte: 'Du solltest dich schämen, wenn du es nicht tust.'"
Noch vor der Veröffentlichung am 29. April sorgt "Climbing in Heels" bereits für Aufsehen – und wird als wichtiger Beitrag zur #MeToo-Bewegung gefeiert. Elaine Goldsmith-Thomas hat genug gesehen – und nun endlich gesprochen: "Es hat sich nicht nur für Männer etwas verändert, sondern für alle."
