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Zeitlimit: VW gibt Seat letzte Chance

Heute Redaktion
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Die spanische Volkswagen-Tochter Seat fährt seit Jahren Verluste ein. Die Deutschen haben davon offenbar genug und setzen dem Unternehmen nun das Messer an die Kehle: Entweder wird innerhalb von fünf Jahren die Profitabilität erreicht oder die Marke wird fallen gelassen.

Seat ist die unprofitabelste Marke im gesamten Volkswagen-Konzern. Alleine im ersten Quartal des heurigen Jahres wurde ein Verlust von 112 Millionen Euro eingefahren - mehr als doppelt soviel wie VWs andere beiden Sorgenkinder Bentley und die Nutzfahrzeugsparte zusammen.

Nun hat Seats neuer Chef James Muir bekannt gegeben, dass der Fünf-Jahres-Plan "die letzte Chance für die Marke ist." Seats Verluste behindern das erklärte Ziel Volkswagens, bis 2018 zum größten Autobauer der Welt zu werden. "Ich kann mich nicht alleine auf Kostenreduktion verlassen um Seat profitabel zu machen. Es wird ein schwieriger Weg, aber ich glaube, dass es möglich ist," so Muir.

Probleme durch Südeuropas Finanzschwäche

Teil des Plans ist es, die Produktionskapazität des Werkes in Martorell nahe Barcelona von derzeit 60 Prozent auf 90 Prozent zu erhöhen. Daher soll auch der neue Audi Q3 dort gefertigt werden.

Seat wurde 1986 von VW gekauft und sollte als sportliche Marke im Portfolio positioniert werden. Durch die oft kritisierte schlechte Verarbeitung im Innenraum der Fahrzeuge ist dies jedoch nie wirklich gelungen. Das Zugpferd der Spanier ist weiterhin der Kleinwagen Ibiza, doch die Finanzkrisen in Spanien, Griechenland und Portugal den traditionellen Märkten Seats - lassen wenig Positives für die Zukunft erahnen.