Die Familie einer Schülerin aus Pasadena, Kalifornien, ist empört: Die elfjährige Noemi Hurtado behauptet, eine Sicherheitsbeamte der Schule habe sie dazu gezwungen, sich den Mund mit Klebeband zuzukleben.
Die schockierende Geschichte soll sich an der Blair Middle School zugetragen haben. Gemäß Noemis Eltern zwang die Sicherheitsbeamtin ihre Tochter dazu, weil sie in der Pause zu laut gesprochen habe. Ricardo Hurtado zufolge spielte seine Tochter Noemi während der Mittagspause mit Freundinnen, als eine Sicherheitsmitarbeiterin sie aufforderte, leiser zu sein.
Als Noemi weitergespielt habe, habe sich die Sicherheitsmitarbeiterin schließlich zu ihr gesetzt und ihr befohlen, sich das Klebeband über den Mund zu kleben – und gedroht, es ansonsten selbst zu tun, erklärte Hurtado. Laut Hurtado forderte die Sicherheitskraft seine Tochter dazu auf, mit zugeklebtem Mund zum Büro des Schulleiters zu gehen.
Sicherheitskräfte an Schulen
In den USA gibt es an vielen Middle Schools (Mittelschulen, etwa Klassen 6–8) sogenannte "school security guards" oder "school resource officers (SROs)" – also Sicherheitskräfte oder Polizisten, die speziell an Schulen eingesetzt werden.
Sicherheitskräfte an US-Middle Schools dienen der Gewalt- und Kriminalitätsprävention. Sie schützen Schüler und Lehrer, überwachen das Schulgelände, kontrollieren den Zutritt, greifen bei Konflikten ein und unterstützen Notfallpläne. Sie arbeiten mit der Schulleitung zusammen, führen Sicherheitsübungen durch und bieten Aufklärung zu Themen wie Gewalt- oder Drogenprävention. Manche stehen Schülern auch als Vertrauenspersonen zur Verfügung.
Der Vater der Sechstklässlerin schilderte den beunruhigenden Vorfall gegenüber mehreren Fernsehsendern. "Ich schätze, sie hat sie den ganzen Weg von der Mittelschule über die Oberschule bis zu ihrem nächsten Klassenzimmer laufen lassen und hatte dann noch die Frechheit, der Lehrerin zu sagen, sie solle das Klebeband nicht abnehmen, weil es Noemi schwer falle, ruhig zu sein", so Ricardo.
Der Vorwurf wurde der Polizei von Pasadena gemeldet, aber bis Freitag wurde noch keine Anklage erhoben. In einer Erklärung gab der Schulbezirk von Pasadena an, dass er über den Vorfall informiert wurde. Die betroffene Sicherheitsbeamtin, deren Name nicht veröffentlicht wurde, sei nicht mehr für den Bezirk tätig.
Ricardo Hurtado verlangt unterdessen zusätzliche Maßnahmen: "Ich möchte, dass in ihrer Akte steht, dass sie nicht mehr mit Kindern arbeiten darf." Die Beschuldigte hat sich bislang noch nicht zu den Anschuldigungen geäußert.