Wien

Zu "Ode an die Freude" wurde Corona-Primar nun geimpft

"Es hat überhaupt nicht weh getan“, zeigte sich Christoph Wenisch tapfer. Er war gestern der erste in der Klinik Favoriten, der sich impfen ließ.

Claus Kramsl
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Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
Denise Auer

Kurz nachdem in der MedUni Wien die ersten Freiwilligen den Corona-Impfstoff erhielten ("Heute" berichtete), wurde es Sonntagmittag auch in der Klinik Favoriten ernst: Christoph Wenisch, Vorstand der 4. Medizinische Abteilung für Infektions- und Tropenmedizin, ging mit gutem Beispiel voran. Zu Beethovens "Ode an die Freude" schritt der Chef der ersten Wiener Covid-Station zur Impfung und verkündete nach dem "Jauckerl" unter Applaus: "Ich hab’s überstanden. Ich kann es nur jedem empfehlen!" In etwa drei Wochen könne er nach der zweiten Impfung "diese Krankheit nicht mehr bekommen". Darüber sei er "heilfroh".

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    Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
    Primar Wenisch ging mit gutem Beispiel voran und ließ sich am Sonntag gegen Corona impfen.
    Denise Auer

    Ludwig: "Ein großer Augenblick, ein großer Tag für Wien"

    "Es ist ein großer Augenblick und es ist kein Zufall, dass wir hier in der Klinik Favoriten mit den ersten Impfungen starten, denn diese Abteilung wurde von der Pandemie besonders stark betroffen. Hier wurde von Beginn weg sehr intensiv gearbeitet und geforscht. Dadurch ist es dem Team der Infektionsabteilung gelungen, vielen Menschen das Leben zu retten. Für diesen Einsatz möchte ich meinen Dank aussprechen, denn dieser Einsatz ist mit einem Risiko versehen, da die Ansteckungsgefahr in solch einer Station um ein Vielfaches höher als in Alltagssituationen ist", betonte Bürgermeister Michael Ludwig, der gemeinsam mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) vor Ort war.

    Er hoffe, dass "wir sehr bald wieder in ein normales, geregeltes Leben übergleiten können", so Ludwig, der sich erneut gegen eine Impfpflicht aussprach. Der Bürgermeister kündigte an, dass man Vorteile der Impfung in einer Kampagne der Bevölkerung Wiens näherbringen wolle.

    Bis zu 60.000 Impfdosen noch im Jänner

    Die Stadt werde noch im Jänner rund 50.000 bis 60.000 weitere Dosen erhalten, damit würden zuerst Senioren sowie Mitarbeiter in Pflegewohnhäusern und das Personal in Spitälern immunisiert werden, erkärte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Im ersten Quartal 2021 sollen dann etwa Rettungspersonal und Polizei folgen, danach werde an die gesamte Bevölkerung das Angebot, sich impfen zu lassen, ergehen, erläuterte der Gesundheitsstadtrat.

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      Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (li.) und Bürgermeister Michael Ludwig (2.v.li.) im Pflegewohnheim Leopoldau in Wien-Floridsdorf, wo am Sonntag die ersten freiwilligen Bewohner geimpft wurden.
      Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (li.) und Bürgermeister Michael Ludwig (2.v.li.) im Pflegewohnheim Leopoldau in Wien-Floridsdorf, wo am Sonntag die ersten freiwilligen Bewohner geimpft wurden.
      Helmut Graf

      Bereits am Sonntag wurde im Pflegewohnhaus Leopoldau in Wien-Floridsdorf mit der Immunisierung von Senioren gestartet.