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Zug-Messerstecher war bis vor 6 Tagen in U-Haft

In einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg griff ein Mann mehrere Reisende mit einem Messer an. Nun kommen weitere Details ans Licht.

Im schleswig-holsteinischen Brokstedt griff ein Mann in einem Regionalzug Menschen mit einem Messer an. Es gibt Tote und Verletzte.
Im schleswig-holsteinischen Brokstedt griff ein Mann in einem Regionalzug Menschen mit einem Messer an. Es gibt Tote und Verletzte.
REUTERS

Wie der "Spiegel" berichtet, ist der Täter von Brokstedt 33 Jahre alt und reiste im Dezember 2014 in die Bundesrepublik ein. Er heiße Ibrahim A. und sei polizeibekannt. Demnach wurden A. mindestens zwölf Straftaten, darunter mindestens zweimal gefährliche Körperverletzung und ein sexueller Übergriff, vorgeworfen. Gerade einmal sechs Tage vor der Messerattacke sei er aus der Untersuchungshaft entlassen worden.

Bei der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Anders als zunächst angegeben, soll es sich beim Tatverdächtigen nicht um einen Syrer, sondern um einen staatenlosen Palästinenser handeln. Das sagte Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) am Mittwochabend. Der Mann sei zwischen 30 und 35 Jahre alt, hieß es.

Es gab erste Hinweise, dass der mutmaßliche Täter geistig verwirrt sein könnte. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bislang nicht als Extremist aufgefallen.

"Die Hintergründe sind noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Geschädigten", sagte die Polizeisprecherin. Der mutmaßliche Täter habe die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen. Den Angaben der Sprecherin zufolge wurde auch der mutmaßliche Täter verletzt. Zur Zahl der Verletzten gab es unterschiedliche Angaben – sie schwankte zunächst zwischen fünf und sieben. Auch war in mehreren Medienberichten von lebensgefährlich Verletzten die Rede.

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    Bei der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am 25. Jänner 2023 zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden. 
    Bei der Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am 25. Jänner 2023 zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
    REUTERS

    Gegen 15 Uhr hatte die Polizei mehrere Anrufe von Fahrgästen aus dem Zug erhalten. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden, von wem könne sie noch nicht sagen. Der Mann, der mittelschwer verletzt sei, wurde demnach in ein Krankenhaus gebracht.

    "Was sind das für Menschen, die so etwas machen?"

    Eine Frau aus der nahe gelegenen Gemeinde Bad Bramstedt wartete wenige Meter entfernt vom Bahnhof auf ihre Tochter. Die 18 Jahre alte Studentin war mit dem Zug auf dem Rückweg von der Uni in Kiel. "Sie hat gesehen, wie ein Mensch vier Reihen vor ihr auf jemanden eingestochen hat", sagte die Mutter. Sie könne derzeit noch nicht mit ihrer Tochter sprechen, nur schreiben, sagte die sichtlich bewegte Frau. Die Tochter warte noch darauf, bei der Polizei eine Aussage zu machen. Die junge Frau sei zwar unverletzt. "Ich glaube aber, es geht ihr schlecht. Was sind das für Menschen, die so etwas machen?", sagte die Mutter.

    Die Tat ereignete sich nach Angaben der Bundespolizei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft des Zuges im Bahnhof der Brokstedt im Kreis Steinburg. Der Bahnhof wurde vorerst gesperrt. Brokstedt ist eine kleine deutsche Gemeinde an der Bahnlinie zwischen Elmshorn und Neumünster.

    Innenministerin von Schleswig-Holstein meldet sich

    "Es ist ganz furchtbar. Wir sind alle völlig erschrocken und entsetzt, dass so was passiert ist", sagte die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, dem NDR. Die Ministerin bekam die Nachricht im Landtag und beriet sich mit Ministerpräsident Daniel Günther. Sie wurde am Abend in Brokstedt erwartet.

    Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: "Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung."

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      Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com