Wien-Wahl

Zukunft der Stadthalle? Das sagen die Parteien

Das Westbahnhof-Areal und die Zukunft der Stadthalle: Das sagen die Spitzenkandidaten der Parteien zu den Top-Themen in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Heute Redaktion
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Das sind die Spitzenkandidaten in Rudolfsheim-Fünfhaus
Das sind die Spitzenkandidaten in Rudolfsheim-Fünfhaus
"Heute", zVg

Rudolfsheim-Fünfhaus gilt aufgrund seiner Lage außerhalb des Gürtels zwar als Außenbezirk, ähnelt aber eigentlich aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte, der Altstadtnähe und fehlenden Grünflächen aber eher einem Innenbezirk. Auf 3,86 km² zählt der Bezirk 76.813 Einwohner (Stand Jänner 2020). 

Seit 2008 ist Gerhard Zatlokal (SPÖ) Bezirksvorsteher in Rudolfsheim-Fünhaus, auch 2015 lag die SPÖ vorne. Im heurigen Wahlkampf stehen vor allem die Umbaupläne des Westbahnhof-Areals sowie die Zukunft der Stadthalle im Vordergrund.

Das Ergebnis in Rudolfsheim-Fünfhaus 2015
Das Ergebnis in Rudolfsheim-Fünfhaus 2015
Stadt Wien

"Heute" sprach mit den jeweiligen Spitzenkandidaten der fünf größten Parteien im Bezirk, klopfte die wichtigsten Themen ab. Hier sind die Antworten:

Bahnhof City Wien West
Bahnhof City Wien West
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Umbaupläne Westbahnhof-Areal: Soll eine Überplattung der Gleise kommen und macht der City-Ikea verkehrsberuhigende Maßnahmen notwendig?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidat und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal: Verkehrsberuhigende Maßnahmen gibt es viele im Bezirk. Aktuell: Im Bereich Staglgasse, Leydoltgasse und Gasgasse wird es Autofreie Zonen geben. Diese Zonen sind dann ausschließlich für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen. Im Bereich des Westbahnhofgeländes werden mehr Bäume geplanzt. Dies ist eine wichtige Maßnahme. Sie spenden Schatten und verhindern Hitzeinseln in dem Bereich.  Im Bereich des Westbahnhofgeländes wird es mehr Platz für Fußgänger*innen geben.  In der Gasgasse zwischen der Rosinagasse und der Staglgasse wird eine Begegnungszone geschaffen.  Alle Freiflächen beim Westbahnhofgelände sollen für die Bevölkerung geschaffen werden. Der Rustensteg wird barrierefrei! Wir hätten gerne mehr Übergänge über die Westbahn! Eine Überbauung der Westbahngleise wird vorerst nicht kommen. Auch beim Westbahnhofgelände werden wir wieder auf Bürger*innenbeteiligung setzen! Wir möchten die Bevölkerung einbinden und befragen - in den nächsten Tagen geht dazu eine Befragung raus!

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Dietbert Kowarik: Die FPÖ fordert bereits seit Jahrzehnten die Entwicklung des Westbahnhofgeländes. Wichtig ist dabei die Aufhebung der Barriere zwischen den beiden Bezirksteile durch fußläufige Überbrückungen des Geländes. Hier ist Platz für Wohngebäude, Bildungseinrichtungen und großzügige Grünbereiche! Bezüglich City-Ikea hat die FPÖ hat von Anfang an verkehrsbegleitende Maßnahmen gefordert, damit nicht die Anrainer im täglichen Stau und Parkplatzsuche verzweifeln. Dabei steht die Erhaltung der Mobilität der Bewohner an erster Stelle!

Das sagt die grüne Spitzenkandidat Haroun Moalla: Die Überplattung ist ein uraltes Konzept. Wir wollen keine Überplattung, sondern setzen auf Sonne und frische Luft. Unser Ziel ist klar eine Begrünung des Areals und der Westbahnpark. Der IKEA zieht tausende Menschen an. Viele werden nicht mit der öffentlichen Verkehrsmittel kommen. Hier heißt es konsequent sein und auch den Bezirksteil südlich der Mariahilferstraße, zum Beispiel die Clementinengasse, vor einer Verkehrswelle schützen.

Das sagt der ÖVP-Spitzenkandidat Peter Estfeller: Am Westbahnhof wollen wir eine „Green City“ verwirklichen. Viel Grünraum, begrünte Gebäude, Gewerbe- und Wohnflächen, Sport- und Kulturstätten haben Vorrang und sollen die zwei Bezirksteile zusammenführen. Dafür haben wir ein Gesamtkonzept vorgelegt. Mit einem Pop-up-Pool die Gürtelquerungen zu blockieren, trägt sicher nicht zur Verkehrsberuhigung rund um den City-Ikea bei. Den Zuliefer- und Kundenverkehr hat man in der Planung in Kauf genommen. Sich jetzt überrascht zeigen, ist politisch unseriös. Wir wollen weder die Äußere Mariahilfer Straße noch den Gürtel "verkehrsberuhigen."

Das sagt NEOS-Spitzenkandidat Andreas Leszkovsky: Eine Versiegelung mittels Überplattung der Gleise erachte ich im Sinne des Klimaschutzes als kontraproduktiv, vielmehr sollte das Areal als grünes Naherholungsgebiet genutzt werden. Der neue City Ikea macht verkehrsberuhigende Maßnahmen notwendig, weswegen sich eine Bürger_inneninitiative gebildet hat, die zwei ausgearbeitete Vorschläge des Bezirks bis 28. September abstimmen wird. Das Ziel soll die Schaffung für mehr Platz für Radfahrer_innen, Fußgänger_innen und Bäume sein.

Die Stadthalle kann aufgrund der Corona-Pandemie momentan nicht genutzt werden.
Die Stadthalle kann aufgrund der Corona-Pandemie momentan nicht genutzt werden.
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Zukunft der Stadthalle: Wie soll sie genutzt werden?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidat und Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal: Mit der neuen "Wien Holding Arena" entsteht eine neue Halle im 3. Bezirk mit einer Kapazität für 20.000 BesucherInnen. Aus heutiger Sicht wird diese Arena  2026 in Betrieb gehen. Bis dahin muss die Wiener Stadthalle voll funktionsfähig bleiben. Derzeit findet eine Bestandsaufnahme der baulichen Struktur statt – erst auf Basis dieser Prüfung können konkrete Umbaupläne erstellt werden.

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Dietbert Kowarik: Die Stadthalle soll jedenfalls als wichtiges Zentrum im Bezirk erhalten werden. Ein Ausbau zu einem neuen, modernen Sportzentrum bietet sich an - gemeinsam mit der Bundessportakademie auf der Schmelz könnte damit im Bezirk ein Sportcluster etabliert werden.

Das sagt die grüne Spitzenkandidat Haroun Moalla: Die Stadthalle erfüllt sowohl für die Stadt als auch für den Bezirk eine Vielzahl wichtiger Funktionen. Diese Auszubalancieren wird nicht leicht aber dafür braucht es einen Dialog auch mit den Vertreter*innen des Bezirks. Diesen vermissen wir zur Zeit noch sehr.

Das sagt der ÖVP-Spitzenkandidat Peter Estfeller: Die Stadthalle wird aufgrund der Corona-Krise längere Zeit nicht ausgelastet sein. Durch die Entstehung der Multifunktionshalle in St. Marx benötigt es ohnehin ein neues Konzept zur Nachnutzung. Daher soll aus der Stadthalle zunächst mittelfristig eine Markthalle für Wiener Produkte entstehen. Wiener Produzenten im Food- und non-Food Bereich benötigen derzeit dringend Präsentationsmöglichkeiten. Langfristig soll das ganze Grätzl neu entwickelt werden.

Das sagt NEOS-Spitzenkandidat Andreas Leszkovsky: Eine Nachnutzung der Halle D für den Breitensport ist nur logisch, schließlich sind ja schon die Hallen A bis C als solche in Betrieb. Weiters erachten wir im Bezirk mit der jüngsten aber gleichzeitig ärmsten Bevölkerung ein Gesundheitszentrum für Kinder und Jugendliche als notwendig, damit die beste medizinische Versorgung nicht nur Kindern aus sozial bessergestellten Familien vorbehalten ist. Bevor eine finale Entscheidung getroffen wird wollen wir, dass ein Ideenwettbewerb auf Bezirksebene die Wünsche aller Anrainerinnen und Anrainer berücksichtigt und in die Planung einbezieht.

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    Bürgermeister <b>Michael Ludwig (SPÖ)</b> steht schon vor der Wahl als Sieger fest. Egal ob er 39, 42 oder gar 45 Prozent der Stimmen holt: Er wird sich seinen Koalitionspartner aussuchen können.
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    Sabine Hertel