Wien-Wahl

Zukunft des Wienfluss? Das sagen Parteien in Meidling

Wienfluss überplatten, die Zukunft der Kometgründe: Das sagen die Spitzenkandidaten der Parteien zu den Top-Themen in Meidling.

Heute Redaktion
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Das sind die Spitzenkandidaten in Meidling
Das sind die Spitzenkandidaten in Meidling
"Heute", zVg

Wilfried Zankl (SPÖ) ist gerade mal seit einem halben Jahr als Bezirkschef von Meidling im Amt, er folgte nach 16 Jahren auf Gabriele Votava. 2015 holte sie 38,8 Prozent, auf dem zweiten Platz landete die FPÖ mit 29,8 Prozent. Die Blauen dürften weiterhin keine Gefahr darstellen, ebensowenig die Grünen.

So wählte Meidling 2015.
So wählte Meidling 2015.
Stadt Wien

"Heute" sprach mit den jeweiligen Spitzenkandidaten der fünf größten Parteien im Bezirk, klopfte die wichtigsten Themen ab. Hier sind die Antworten:

Der Wienfluss.
Der Wienfluss.
Video3

Die FPÖ schlägt vor, den Wienfluss zu überplatten und so Platz für mehr Bäume zu schaffen – gute Idee oder nicht?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidat und Bezirksvorsteher Wilfried Zankl: "Noch sinnvoller wäre es in meinen Augen, zuerst die U-Bahn zu überplatten! Eine Überplattung ist generell eine gute Idee, der Bezirk ist aber nicht für so ein Vorhaben zuständig bzw. so ein Vorhaben müsste über das Zentralbudget der Stadt finanziert werden."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidat Marcus Eisinger: "Die Überplattung des Wienflusses ist ein Thema, das auch uns seit Längerem ein Anliegen ist. Wir wollen nicht nur Einzelmaßnahmen wie Bäume, sondern ein Gesamtkonzept, das den neuen Raum für alle Meidlingerinnen und Meidlinger attraktiv macht."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Alexander Pawkowicz: "Bäume werden nicht überall möglich sein. Aber begrünte, begehbare Überplattungen über Teilen der U4-Strecke schaffen Erholungsraum und verbinden Menschen und Bezirke. Bei den KOMET-Gründen konnte die FPÖ-Meidling diese Forderung bereits im Flächenwidmungsplan umsetzen. Im Gegensatz zur U4 innerhalb des Gürtels wäre das hier eine Neu-Überplattung, wo man Begrünungen statisch einplanen könnte."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidatin Tanja Grossauer: "Wesentlich sinnvoller ist es in die Renaturierung des Wienflusses zu investieren und das Ufer zu begrünen. Für neue Bäume müssen wir Platz im Straßenraum schaffen."

Das sagt NEOS-Spitzenkandidat Karim Rihan: "Mehr Grün- und Erholungsfläche ist begrüßenswert, doch die Überplattung des Wienflusses ist problematisch, da dieser einen kühlenden Effekt auf das Klima hat. Was wir uns hingegen vorstellen können ist eine beidseitige Begrünung des Wienflussbettes sowie eine begrünte Überdachung von U-Bahngleisen. Dafür machen wir uns stark, denn Begrünung ist wichtig, um die Luftqualität auf der Linken Wienzeile, der Schönbrunner Schloßstraße und der Schönbrunnerstraße zu verbessern."

"Vio Plaza" wird nun gebaut, es soll Wohnungen und ein Shoppingcenter beherbergen.
"Vio Plaza" wird nun gebaut, es soll Wohnungen und ein Shoppingcenter beherbergen.
(Bild: kein Anbieter/privat)

Zukunft des Areals Kometgründe?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidat und Bezirksvorsteher Wilfried Zankl: "Das Gelände ist ein Privatgrundstück. Das Bauvorhaben wurde bis vor den Verwaltungsgerichtshof geklagt und hat in der jetzigen Form die Genehmigung bekommen. Das ist zu akzeptieren. Selbstverständlich bin ich für jede Begrünung und Verbesserung des Grätzels."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidat Marcus Eisinger: "Die neue Volkspartei setzt sich schon lange für eine Überplattung des Wienflusses zwischen der Lobkowitzbrücke und der Längenfeldgasse ein. Bisher sind unsere Forderungen diesbezüglich jedoch auf taube Ohren gestoßen. Wir stehen daher der Überplattung des Wienflusses im Bereich Komet offen. Es soll hier auch einen Austausch mit dem Nachbarbezirk Rudolfsheim-Fünfhaus geben, da dieser durch die Bezirksgrenze ebenso betroffen ist."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Alexander Pawkowicz: "Wir wollen eine teilweise überplattung und Begrünung der U4. Das ist der einzige Grund warum wir dem Projekt zugestimmt haben. Ich hoffe, dass das umgesetzt wird."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidatin Tanja Grossauer: "Wir haben das Bauprojekt Komet bzw. Vio Plaza von Anfang an abgelehnt und bedauern es sehr, dass hier 2008 Tatsachen geschaffen wurden. Nun braucht es dringend Maßnahmen, um mit mehr Grün und mehr Bäumen die Situation für Anrainer*innen zu verbessern und es braucht kluge Verkehrslösungen. Man hat bislang versäumt, die Fläche über der U-Bahn zu verbauen und dort die Gegend mit Lokalen zu beleben. Hier gibt’s keinen Baum und keine Grünfläche. Wir wollen Platz für Treffpunkte - und es braucht mehr Grün im Bereich des ehemaligen Komet."

Das sagt NEOS-Spitzenkandidat Karim Rihan: "Während der Vorbauphasen hat man den Wünschen und Vorschlägen der AnrainerInnen wenig Beachtung geschenkt. Jetzt ist das Bauprojekt Vio Plaza auf der Schönbrunner Straße ein trauriges Paradebeispiel dafür, was in Zeiten der Klimaerwärmung nicht gemacht werden darf: das Grundstück wird nahezu vollständig versiegelt ohne ausreichend Grünflächen zu schaffen. Außerdem fehlt eine Dachbegrünung, um die Vollfassade natürlich vor Hitze zu schützen, sowie ein intelligentes Radweg–Konzept."

Das Stadtentwicklungsgebiet "Am Wildgarten" in Meidling.
Das Stadtentwicklungsgebiet "Am Wildgarten" in Meidling.
Stadt Wien

Wie soll man die Öffi-Anbindung an den neuen Stadtteil Wildgarten (Meidling) verbessern?

Das sagt SPÖ-Spitzenkandidat und Bezirksvorsteher Wilfried Zankl: "Ich freue mich, dass unsere langjährige Forderung nach einer zusätzlichen S-Bahn-Station zwischen Hetzendorf und Atzgersdorf umgesetzt wird. Die Bemühungen des Bezirks tragen endlich Früchte. Zukünftig können sich die BezirksbewohnerInnen und Öffi-NutzerInnen auf die neue Anbindung freuen. Der S-Bahn Ausbau ist nur eine von vielen Maßnahmen, die der Bezirk in der Vergangenheit gesetzt hat, um eine Entlastung der VerkehrsteilnehmerInnen zu ermöglichen. Neben dem Umbau des Emil-Behring-Wegs 2018 wurde bereits heuer ein neuer Kreisverkehr in der Wundtgasse verwirklicht, der die Voraussetzung für die neue Busführung 63A in Hetzendorf darstellt."

Das sagt ÖVP-Spitzenkandidat Marcus Eisinger: "Das Projekt Wildgarten ist mit seinen ca. 1.100 geplanten Wohneinheiten ein großes und wichtiges Wohnprojekt für den Bezirk. Jedoch war von Beginn an klar, dass die Anbindungen ans öffentliche Verkehrsnetz unzureichend sind. Wir fordern die Umsetzung der von der Stadt Wien bereits angekündigten S-Bahn-Station Tullnertalgasse."

Das sagt FPÖ-Spitzenkandidat Alexander Pawkowicz: "Wir waren die Alleresten die gegen das Projekt gestimmt haben, weil wir gesagt haben, zuerst muss es eine Öffi-Anbindung und ein verkehrskonzept für Süd geben. Im Moment ist eine bessere Bus-Anbindung mit dichteren Intervallen die Einzige Möglichkeit die Situation schnell zu verbessen."

Das sagt Grünen-Spitzenkandidatin Tanja Grossauer: "Der neue Stadtteil ,Wildgarten' ist ein spannendes Wohnbauprojekt, bei dem unterschiedliche Bauformen realisiert werden und viele geförderte Wohnungen entstehen. Für die Lebensqualität der neuen Bewohner*innen aber auch für die Anrainer*innen ist eine gute öffentliche Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sowie eine gute Erschließung für Radfahrer*innen zentral. Ein erster wichtiger Erfolg ist hier die neue S-Bahn Haltestelle, die von der ÖBB bereits zugesagt wurde. Bis es soweit ist, braucht es eine bessere Busverbindung mit direkter Anbindung an die S-Bahn in Hetzendorf. Außerdem fordern wir eine rasche Verbesserung der Radinfrastruktur vor Ort, vor allem eine zügige Verbindung Richtung Stadtzentrum."

Das sagt NEOS-Spitzenkandidat Karim Rihan: "Wir setzen uns schon länger für einen besseren Fahrplan und dichtere Intervallen für die BewohnerInnen am Wildgarten ein, aber leider werden unsere Vorschläge von der Bezirksvorstehung ignoriert. Wir wollen eine spezielle Verkehrskommission von ExpertInnen, den Wiener Linien und AnrainerInnen bildet, um ein neues und verbessertes öffentliche Verkehrsnetz für den Wildgarten auszuarbeiten."

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