Tonnen, die weit über das normale Maß gefüllt sind, daneben Abfall, der keinen Platz mehr fand – so sieht es vor allem nach Weihnachten in vielen heimischen Müllräumen und Sammelinseln aus.
Zu dieser Zeit stehen die Entsorgungsteams im Großeinsatz. Der niederösterreichische Hausmüll wird in den folgenden Wochen mit der Bahn zur EVN-Müllverbrennungsanlage nach Dürnrohr gebracht.
Pro Kopf fallen in Niederösterreich etwa 136 Kilo Restmüll im Jahr an. Zur Weihnachtszeit fallen erfahrungsgemäß rund 10 bis 15 Prozent mehr Müll an als sonst, bei Altglas sogar mehr als 30 Prozent.
"Alle 5 Minuten landet ein neuer Container mit ca. 11 Tonnen Müll in unserem Bunker", erzählt EVN-Sprecher Stefan Zach. Weihnachten stellt also Jahr für Jahr eine ökologische Herausforderung dar. Gerade in der Weihnachtszeit wird das Thema Mülltrennung offenkundig unterschiedlich interpretiert. "Man kann sagen: Alles, was annähernd in eine Restmülltonne passt, landet auch oft dort", so Zach. Da sind ungewöhnliche Funde keine Seltenheit.
Das Team der Müllverbrennungsanlage Dürnrohr ging dieses Jahr einen kreativen Weg und hat mit den Fundstücken einen Weihnachtsbaum aus Müll entworfen. "Ein Beweis dafür, dass mit klugen Ideen auch alte Materialen wieder wertvoll werden", ergänzt Zach augenzwinkernd.
Die Thermische Abfallverwertungsanlage ist mit einer Kapazität von 500.000 Tonnen Abfall pro Jahr ein wichtiger Eckpfeiler des Energieknotens Dürnrohr. Das Energiepotenzial der Anlage beträgt 210 MW.
Aus dem angelieferten Abfall entsteht Dampf, welcher zur Erzeugung von Strom für 170.000 Haushalte sowie Fernwärme für die Gemeinde Zwentendorf und zwei Drittel der Landeshauptstadt St. Pölten verwendet wird. "Zusätzlich wird die AGRANA Stärke GmbH mit Prozessdampf beliefert. "Waste-to-Energy" nennt man diese zukunftsweisende Kombination von thermischer Abfallbehandlung und Energiegewinnung. Der nicht sinnvoll recyclebare Anteil des Abfalls wird in der hochmodernen Anlage umweltschonend verbrannt, erzeugt Energie und liefert Wertstoffe. So wurde alleine im letzten Jahr rund 1,4 Tonnen Gips und rund 8,7 Tonnen Metall für die Industrie generiert", teilte die EVN am Sonntag mit.