Formel 1

"Zutiefst besorgt!" Wieder Rennleiter-Eklat in Formel 1

Die Position des Rennleiters in der Formel 1 bleibt umstritten. Nach dem Grand Prix der USA steht auch Niels Wittich schwer in der Kritik.  

Heute Redaktion
Niels Wittich steht in der Kritik. 
Niels Wittich steht in der Kritik. 
Imago Images

Auslöser ist die nachträglich verhängte Strafe der Rennkommissare gegen Fernando Alonso. Denn der spanische Alpine-Pilot, der eigentlich auf Rang sieben fuhr, erhielt Stunden nach dem Rennen eine 30-Sekunden-Strafe aufgebrummt und rutschte so auf den 15. Rang zurück, verlor damit auch seine Punkte. 

Der Grund für die Rückversetzung war eine Wittich-Entscheidung, die von den Stewards heftig kritisiert wurde. Nach seinem Crash mit Aston-Martin-Pilot Lance Stroll war der Rückspiegel am Boliden des Spaniers locker. Für derartige Fälle, in denen Teile, die sich lösen könnten, Gefahrenpotenzial mit sich bringen, gibt es eigentlich die schwarze Flagge mit einem orangenen Kreis. Wird diese geschwenkt, muss der Pilot in die Box kommen und der Schaden behoben werden. 

Flagge nicht geschwenkt

Allerdings verzichtete Wittich darauf, dem zweifachen Weltmeister diese Flagge zu zeigen. Deshalb entschied sich der Haas-Rennstall, der im Laufe der Saison selbst mehrmals aufgefordert wurde, die Schäden zu beheben, zu einem Protest. Und bekam recht. Alonso wurde eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe aufgebrummt. Nachdem diese aber nicht verbüßt werden konnte, wandelte der Motorsport-Weltverband diese in eine 30-Sekunden-Strafe um. 

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    Grand Prix von Texas: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix von Texas: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/Michael Potts

    Bemerkenswert ist jedoch, dass sich die Rennstewards in ihrer Urteilsbegründung auf Wittich einschossen. Sie seien "zutiefst besorgt", dass der Deutsche nicht daran dachte, die schwarz-orange Flagge zu schwenken. Und das, obwohl das Haas-Team bereits während des Rennens zwei Funksprüche absetzte. 

    Drei Rennleiter in einem Jahr

    Wittich ist bereits der dritte Rennleiter in nicht einmal einem Jahr, der sich harter Kritik ausgesetzt sieht. Nach dem umstrittenen Finale der WM-Saison 2021 samt dem Überholmanöver von Max Verstappen gegen Lewis Hamilton in der letzten Runde des Großen Preises von Abu Dhabi musste der damalige Rennleiter Michael Masi seinen Hut nehmen.

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      Grand Prix von Japan: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Grand Prix von Japan: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Gepa

      Ihm sollten mit Wittich und dem Portugiesen Eduardo Freitas zwei Rennleiter nachfolgen, sich abwechseln. Von dieser Praxis ist der Motorsport-Weltverband nach dem Großen Preis von Japan jedoch abgewichen. Im schweren Regen von Suzuka - der Strecke, auf der auch Jules Bianchi verunglückte - befanden sich ein Bergungsfahrzeug und Streckenposten auf dem Kurs, während die Formel-1-Boliden bei schlechter Sicht vorbeibrausten.

      Das brachte Alpha-Tauri-Pilot Pierre Gasly so richtig auf die Palme. Der Franzose, ein enger Bianchi-Freund, schimpfte wie ein Rohrspatz über das verantwortungslose Vorgehen der Rennleitung. Mit der Konsequenz, dass die FIA vor dem Rennen in Texas verkündete, Freitas werde im Laufe der Saison 2022 nicht mehr als Rennleiter eingesetzt...

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