Dutzende Reporter und Zuseher drängten sich Montagfrüh in den Großen Schwurgerichtssaal am Wiener Landesgericht. Angeklagt ist ein 18-jähriger Wiener, der Vorwurf: Doppelmord an zwei hilflosen Obdachlosen, im Sommer 2023 heimtückisch im Schlaf erstochen. Eine obdachlose Frau überlebte die Attacke, sie wurde aber schwer verletzt. "Ich bin der gesuchte Obdachlosen-Killer", mit diesen Worten hatte sich der 18-Jährige im Dezember 2023 der Polizei gestellt. Laut Gutachten gilt der Jugendliche als gefährlich, er leidet angeblich an einer schweren Persönlichkeitsstörung.
"Er zeigt sich zu sämtlichen Tatvorwürfen geständig, als Tatmotiv gibt er Wut, Unruhe und Traurigkeit an", so die Staatsanwaltschaft Wien. Schon vor den schrecklichen Vorfällen verstand sich der 18-Jährige weder mit seiner Mutter in Wien noch mit dem Vater in NÖ.
Der jüngste von mehreren Brüdern flüchtete in eine kranke Welt der Gewaltfantasien, die er an den Ärmsten der Armen ausgelebt haben soll. Im September 2023 soll der schlaksige Mann mit der tiefen Stimme sogar seine eigene Mutter ins Spital geprügelt haben. Immer wieder schlug und trat er der Frau ins Gesicht, brach ihr angeblich mehrere Rippen.
Nach zwei toten Männern und einer schwer verletzten Frau stellte sich am Montag ein erst 17-Jähriger der Wiener Polizei: "Ich bin der Obdachlosen-Killer"
Im Gefängnis kauert der junge Mann nun die meiste Zeit auf seinem Bett, isst nur wenig. Immer wieder soll er angeblich aufspringen und in der Zelle wild auf und ab gehen. Er bereue die Taten zutiefst, so sein Anwalt Manfred Arbacher-Stöger. Nun sind die Geschworenen am Wort. Der Prozess wird am Dienstag (19.11.) fortgesetzt. Es gilt die Unschuldsvermutung.