Wetter

-23 Grad – Eis-Peitsche bringt extremen Temperatursturz

Väterchen Frost lässt jetzt in Österreich die Eis-Peitsche knallen. Weniger als -20 Grad sind möglich, selbst im Flachland wird es nun klirrend kalt.

11.12.2022, 16:29
Selbst auf den Wiener Adventmärkten müssen sich Besucher jetzt richtig warm anziehen.
Getty Images (Archivbild)

Das Tief Birgit hat seinen Schnee-Hammer in der Nacht auf Österreich niederdonnern lassen. Verbreitet wurde das Land während aufrechter Unwetter-Warnungen in ein Winterkleid gehüllt, vielerorts ist der eine oder andere Zentimeter Neuschnee zusammengekommen. Selbst die Bundeshauptstadt Wien wurde in den Morgenstunden angezuckert, von Dauer war die weiße Pracht hier aber nicht.

    Winterlandschaft nach heftigen Schneefällen am Linzer Pöstlingberg, 11. Dezember 2022.
    Mike Wolf

    Zwar stellt sich noch am Sonntag eine deutliche Beruhigung ein, doch das nächste Extremwetter rollt bereits heran. Einfließende Kaltluft sorgt für eine regelrechte Eispeitsche. Der dazugehörende Temperatursturz dürfte uns die kältesten Nächte des noch jungen Winters bescheren.

    "Selbst im Flachland gehen die Temperaturen auf -5 bis -10 Grad zurück, im Bergland stellt sich mit -20 bis -10 Grad sogar strenger Frost ein", so die Meteorologen der UBIMET zur aktuellen Lage.

    Zur Wochenmitte kommt es mit dem Einfluss des nächsten Tiefs von Westen zu einer weiteren gefährlichen Lage. Dann droht nämlich gefährliche Glätte durch gefrierenden Regen. Wechselhaft geht es auch danach weiter. Und: Am Freitag könnte es die nächste Ladung Neuschnee geben. Das ist die Prognose im Detail:

    Schnee-Hammer streifte Österreich nur

    Das bisher wetterbestimmende Tief "Birgit" ist am Sonntagvormittag von Italien über den Balkan nach Rumänien gezogen und hat auch Österreich mit feuchter Mittelmeerluft versorgt. Verbreitet sind ein paar Zentimeter Neuschnee zusammengekommen, maximal angezuckert zeigt sich die Landschaft vom Süden der Steiermark bis zum Weinviertel.

    Salzburg und Innsbruck melden beispielsweise 10 cm, noch mehr kam u.a. in Mariazell (18 cm neu), Spital am Pyhrn (15 cm neu) und St. Johann im Pongau (22 cm neu) zusammen.

    Kumulierte Schneemengen am Sonntag, 11. Dezember 2022. Wien wurde vom Schnee-Hammer gerade so noch gestreift.
    UBIMET

    Im Vergleich zu den Prognosen von Mitte der Woche waren die Neuschneemengen aber in Summe doch deutlich reduziert. Grund dafür ist, dass Birgit zu weit im Osten vorbeigezogen ist, als dass es auch bei uns für mehr Neuschnee gereicht hätte.

    Temperatursturz: Jetzt wird's zapfig

    Das Tief verlagert sich bis Montag zum Baltikum und verliert daher an Einfluss auf unser Wetter. Aus Westen sorgt nämlich ein Zwischenhoch für eine spürbare Wetterberuhigung, dank der eingeflossenen polaren Kaltluft, sternenklarem Himmel und schwachem Wind kann sich Väterchen Frost landesweit in den nächsten zwei Eis-Nächten richtig austoben.

    Frostig wird es im ganzen Land, im Donauraum, im Osten und Südosten sinken die Temperaturen meist auf -5 bis -10 Grad. Noch deutlich kälter wird es in den Alpen, hier stellt sich mit -20 bis -10 Grad strenger Nachtfrost ein.

    Die Nächte auf Montag und Dienstag (im Bild) versprechen verbreitet -5 bis -15 Grad. In manchen Alpentälern auch um -20 Grad (Lungau, Defereggental).
    UWZ

    In den typischen Hochtälern Tirols und Salzburgs wie im Lungau oder im Defereggental sind sogar Tiefstwerte knapp unter der -20-Grad-Marke möglich, prognostiziert die UBIMET.

    Die Wetter-Experten betonen: "Solch kalte Nächte gab es in diesem Herbst bzw. Winter noch nicht, von Rekorden für Dezember sind wir aber weit entfernt." Im Hochgebirge liegt dieser bei -33,0 Grad auf dem Sonnblick (28.12.1887) und in den bewohnten Regionen bei -29,8 Grad in Aigen/Ennstal (3.12.1973) – diese Rekorde liegen aber schon sehr lange zurück.

    Auch tagsüber verharren die Temperaturen in den kommenden Tagen oft im Frostbereich, -7 bis 0 Grad sind meist das Höchste der Gefühle. Einzig im Osten und Südosten schaffen es die Temperaturen so gerade eben über den Gefrierpunkt.

    Neues Tief am Mittwoch

    Am Mittwoch kündigt sich bereits das nächste Tief an, das von Frankreich über Deutschland nach Polen zieht. Dieses Mal dürfte nicht Schnee das beherrschende Thema sein, sondern viel mehr gefrierender Regen mit entsprechend hoher Glättegefahr.

    Mit dem Tiefs schiebt sich nämlich milde Luft über die bestehende Kaltluft, von Vorarlberg bis ins östliche Flachland ist gefrierender Regen die Folge.

    Der genaue Ablauf ist aber noch unsicher, ebenso die nachfolgenden Tage. Zumindest derzeit stehen die Chancen auf ein neues Schneetief am Donnerstag/Freitag aber recht gut.

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      Sabine Hertel, Google Maps, zVg