Oberösterreich

Shopping-Center vergattert Geschäfte zum Stromsparen

Die hohen Strompreise setzen Einkaufszentren massiv zu. Eine große OÖ-Shopping-Mall verlangt nun radikale Schritte von seinen Mietern.

28.09.2022, 17:46
PlusCity-Eigentümer Ernst Kirchmayr möchte bis Jahresende ein Fünftel Energie einsparen.
Albin Schuster / PlusCity

Wie "Heute" berichtete, haben bereits einige niederösterreichische Einkaufstempel den Sparstift angesetzt. Denn die extrem gestiegenen Energiepreise belasten stromintensive Malls enorm.

Die Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf bei Wien will 15 Prozent Strom sparen. Laut Betreiber werde unter anderem die Innen- und Außenbeleuchtung reduziert sowie die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgebaut.

Auch viele Geschäftsbesitzer in der PlusCity in Pasching (Bez. Linz-Land) haben mit extrem gestiegenen Stromkosten zu kämpfen. Diese sind nun gezwungen einzusparen.

"Können nicht überleben, wenn Krise länger dauert"

Die Shops haben ihren Energieverbrauch heuer bereits um 15 bis 18 Prozent reduziert, berichtet PlusCity-Eigentümer Ernst Kirchmayr gegenüber den "Oberösterreichischen Nachrichten".

Bis Ende des Jahres soll es 20 Prozent an Einsparungen geben, verglichen zu einem normalen Jahr vor Corona. 2023 wird der Mall-Chef seinen Mietern nochmals fünf Prozent abverlangen.

"Einer meiner 49 Gastro-Unternehmer hatte früher eine monatliche Stromrechnung von 1.100 Euro", erklärt Kirchmayr: "Jetzt muss er 12.000 bis 13.000 Euro zahlen." Den Strom brauche dieser Gastronom für den Betrieb seiner Öfen.

Nach Informationen von Kirchmayr drohen vielen der 220 Shop-Betreiber schwere Zeiten: "So können die nicht überleben, wenn diese Krise noch länger dauert."

Energieintensive Kühlung

Am meisten Strom verschlingt die Kühlung im Einkaufszentrum. Manche Mieter haben einen Direktvertrag mit den Energieversorgern, andere indirekt über die PlusCity.

"Wir zahlen, wenn es notwendig ist, die Stromrechnung", sagt Kirchmayr, der schon einigen Händlern finanziell geholfen hat. "Aber wir warten auf eine faire Lösung", fordert der Unternehmer Maßnahmen von der Politik.

Kämen die Hilfen zu spät, "sind die Geschäfte geschlossen, der Händler kommt dann nicht mehr zurück".

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