Coronavirus

Anschober: "Das sind sehr, sehr schlechte Nachrichten"

AstraZeneca will deutlich weniger Impfstoff an die EU liefern. Das wirbelt auch die Impfziele in Österreich gehörig durcheinander.

22.01.2021, 22:23
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Rudolf Anschober am 22. Jänner 2021 in der "ZiB2"
Screenshot ORF

Bis März könnte den europäischen Staaten um 60 Prozent weniger Impfstoff zur Verfügung stehen. "Völlig inakzeptabel", reagierte Rudolf Anschober darauf. Wegen der Aktualität war Anschober Freitagabend neuerlich in der ZiB2 bei Lou Lorenz-Dittlbacher zu Gast – zum zweiten Mal in zwei Tagen.

Verzögerungen

"Heute sind das sehr, sehr schlechte Nachrichten", konstatierte der Gesundheitsminister den Impfstoff-Engpass. Im Februar werden statt 650.000 nur etwa 340.000 Dosen zur Verfügung stehen. Was das für den Impfplan der Bundesregierung bedeutet, wolle man nächste Woche besprechen. Fix dürfte aber sein, dass es zu deutlichen Verzögerungen kommt.

Das wichtigste Ziel, bis Februar allen Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen eine Impfung anbieten zu können, werde auf jeden Fall erreicht, verspricht Anschober.

"Später wird es, das befürchte ich sehr, zu Verzögerungen bei unserem Impfplan kommen." Diese müsse nach dem Vorliegen konkreter Zahlen in den nächsten Wochen adaptiert werden.

"Herber Rückschlag"

Er selbst sei erst im Laufe des Freitagvormittags über "Lieferschwierigkeiten" informiert worden. Zahlen seien erst am Nachmittag und Abend zu Verfügung gestanden. "Uns wurde bisher gesagt, es gibt Produktionsprobleme", sagte Anschober weiter: "Für uns in ganz Europa ist das ein herber Rückschlag. Wir kämpfen darum, dass diese Lieferungen möglichst rasch nachgeholt werden". Er hoffte, dass im Falle weiterer Zulassungen auch von anderen Firmen Lieferungen gegeben werde.

Doppelpack

Die "ZiB2" am Freitagabend wartete mit einem überraschenden Doppelpack auf. Auf Anschober folgte ein Interview mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner, die den Gesundheitsminister zu sofortigem Handeln aufforderte – "Heute" berichtete hier >

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