WM 2022

"Keine Würde!" TV-Experte schießt gegen Ronaldo

Cristiano Ronaldo ist von der großen Fußball-Bühne abgetreten. Mit Portugal schied er im WM-Viertelfinale aus. Didi Hamann kritisierte ihn scharf. 

15.12.2022, 11:16
Cristiano Ronaldo ist im WM-Viertelfinale gescheitert, Didi Hamann kritisierte ihn für seinen Abgang scharf.
Imago Images

Der 37-Jährige peilte beim Wüsten-Turnier in Katar den letzten großen Wurf an. Doch die WM wurde für den fünfmaligen Weltfußballer zum Fiasko. Zunächst verlor Ronaldo seinen Stammplatz, gegen Sensationsteam Marokko kam schließlich das Aus im Viertelfinale. Und Ronaldos wohl letzte Chance, den WM-Pokal in die Luft zu stemmen. Schließlich wäre der Portugiese beim Turnier in knapp vier Jahren 41 – ein Antreten auf höchstem Niveau ist kaum denkbar. 

Ronaldo war die Enttäuschung freilich anzusehen. Der Portugiese verschwand unmittelbar nach dem Schlusspfiff im Kabinengang, weinte bittere Tränen. Alles von den TV-Kameras eingefangen. 

"Hat nicht einmal die Würde..."

Dem ehemaligen deutschen Teamspieler und "Sky"-Analytiker stieß diese Szene besonders auf. Ronaldo, einer der Größten des Sports, hätte sich als besonders schlechter Verlierer gezeigt, meinte Hamann beim irischen TV-Sender "RTE". "Man spricht von diesen Superstars, Spitzenspielern, Spitzenverdienern. Und dann sieht man, dass einer der größten Spieler, der letzte Woche von der Bildfläche verschwunden ist – Ronaldo – den Gegnern nicht einmal nach dem Spiel gratulieren konnte", kritisierte der 49-Jährige den Tränen-Abgang Ronaldos, ohne den siegreichen Marokkanern entgegenzutreten. 

    Bittere Tränen bei der WM in Katar! Für diese Superstars platzten in der Wüste Lebensträume.
    REUTERS

    "Sie haben dieses Spiel gewonnen, etwas Historisches geleistet. Und er hatte nicht einmal die Würde, zu dem zu gratulieren, was sie erreicht haben", schoss Hamann gegen den Portugiesen. Auf dem Weg in die Kabine versuchten noch zwei Marokkaner, den Fußball-Star zu trösten, aber der ging schnurstracks an ihnen vorbei. 

    Marokko zeigte Würde

    Stattdessen hätten die Marokkaner selbst nach dem Halbfinal-Ausscheiden gegen Frankreich gezeigt, wie sich Verlierer mit großem Anstand verhalten. "Und jetzt sieht man, wie sie den Franzosen die Hand schütteln. Die Würde und die Güte, die sie in der Niederlage zeigen – einfach herausragend", so Hamann.

    Ronaldo, der nach seinem Skandal-Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan nicht mehr bei Manchester United unter Vertrag steht, denkt derweil gar nicht an ein Aufhören. Am Mittwoch trainierte er erstmals wieder – auf dem Gelände seines Ex-Klubs Real Madrid in Valdebebas. Zu einer Sensationsrückkehr zu den "Königlichen" wird es jedoch nicht kommen.

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