WM 2022

Türkei-Präsident Erdogan wittert Ronaldo-Verschwörung

Cristiano Ronaldo erlebte bei der Fußball-WM in Katar ein sportliches Debakel. Nun verteidigte Türkei-Präsident Recep Tayyip Erdogan den Portugiesen. 

Heute Redaktion
Recep Tayyip Erdogan lässt mit Verschwörungs-Aussagen über Cristiano Ronaldo aufhorchen.
Recep Tayyip Erdogan lässt mit Verschwörungs-Aussagen über Cristiano Ronaldo aufhorchen.
Imago Images

Der 37-Jährige verpasste das Ziel, den heiß ersehnten WM-Titel zu gewinnen, deutlich. Mit Portugal kam das Aus bereits im Viertelfinale gegen Sensationsteam Marokko. Und Ronaldo, immerhin portugiesischer Teamkapitän, verlor im Zuge des Turniers seinen Stammplatz und wurde zum portugiesischen Edel-Reservisten. 

"Politisches Verbot" für Ronaldo?

Ein Umstand, der scheinbar auch dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht passt. Zumindest verteidigte das Staatsoberhaupt den Portugiesen bei einer Jugendveranstaltung, stellte dabei eine kuriose Theorie auf: "Sie haben Ronaldo verschwendet, ihm ein politisches Verbot auferlegt", behauptete der türkische Präsident. "Einen Fußball wie Ronaldo für 30 Minuten auf das Feld zu schicken, hat seine Psyche zerstört und ihm Energie gekostet", so Erdogan weiter.

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    Cristiano Ronaldo schmort auch im Viertelfinale auf der Bank.
    Cristiano Ronaldo schmort auch im Viertelfinale auf der Bank.
    imago

    Und führte dann auch gleich an, worauf er seine Theorie stützt: "Ronaldo tritt für Palästina ein", so Erdogan. Hintergründe zu dieser wirren Theorie blieb das türkische Staatsoberhaupt allerdings schuldig, augenscheinlich war aber, dass die marokkanischen Spieler nach dem Halbfinal-Einzug mit palästinensischen Fahnen jubelten. 

    Woher Erdogan seine Informationen bezieht, ist ebenso fragwürdig, denn Ronaldo hat sich nie politisch zum Konflikt zwischen Israel und Palästina geäußert. Meldungen, er habe nach einer Auktion 1,5 Millionen Euro an Palästinenser gespendet, wurden 2019 von Ronaldos Management dementiert. Ein Foto, auf dem Ronaldo beim Zeigen des Schriftzugs "Zusammen für Palästina" zu sehen ist, wurde als Fotomontage entlarvt. Stattdessen gibt es Fotos, die Ronaldo bei der Übergabe eines Trikots an den ehemaligen israelischen Außenminister Israel Katz zeigen. 

    Erdogan spricht über Ronaldo-Zukunft

    Erdogan behauptet auch zu wissen, wo der aktuell vereinslose Ronaldo seine Fußballkarriere fortsetzen wird: "Meine Informationen besagen, dass er nach Saudi-Arabien geht", so das türkische Staatsoberhaupt. Dies ist aber kein Geheimnis mehr, Ronaldo soll noch vor dem Jahreswechsel einen bis 2030 laufenden Vertrag unterschreiben. Zweieinhalb Jahre solle der heute 37-Jährige für Al-Nassr Fußball spielen, danach als Botschafter für die saudische WM-Bewerbung für das Turnier 2030 gemeinsam mit Griechenland und Ägypten fungieren. Der ursprünglich bis Saisonende laufende Vertrag des Portugiesen mit Manchester United wurde nach Ronaldos Skandal-Interview mit dem britischen Journalisten Piers Morgan aufgelöst. Darin warf er unter anderem auch dem amtierenden United-Coach Erik ten Hag vor, "keinen Respekt" für ihn zu zeigen. 

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