Politik

Kocher sagt, wie es mit der Kurzarbeit weitergehen soll

Mit den Öffnungen am 19. Mai erwartet Kocher eine Entspannung der Lage am Arbeitsmarkt. Dennoch sollen Betriebe Kurzarbeit auch weiter nutzen können.

06.05.2021, 11:07
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"Wir werden natürlich die Kurzarbeit so umgestalten in der Phase 5 ab 1. Juli, dass die Betriebe, die sie noch brauchen, eine Absicherung haben und die Kurzarbeit weiter nutzen können", erläuterte Kocher.
apa/picturedesk

Im Rahmen der Corona-Pandemie hat die Regierung einige Wirtschaftshilfen auf die Beine gestellt, dazu gehört auch die Kurzarbeit. Dabei handelt es sich um die vorübergehende Herabsetzung der Arbeitszeit und des Arbeitsentgelts aufgrund der aktuellen, durch Corona bedingten, wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Sie hat den Zweck, die Arbeitskosten vorübergehend zu verringern und die Mitarbeiter zu halten. In der Zwischenzeit wurde das Modell ein weiteres Mal, bis Ende Juni 2021 verlängert. 

Kurzarbeit umgestalten

Wie es mit der Kurzarbeit ab Juli weitergeht, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Mittwoch bei einer Podiumsdiskussion in Wien. Unter dem Hinweise, dass mit den geplanten Öffnungsschritten am 19. Mai "die schlimmste Zeit glücklicherweise hinter uns liegt", zeigte er sich recht optimistisch hinsichtlich der Lage auf dem Arbeitsmarkt. 

Insgesamt 240.000 Menschen in Österreich seien derzeit zur Kurzarbeit vorangemeldet. Am meisten werde dieses wirtschaftliche Hilfsmodell von der Beherbergung und Gastronomie genutzt, mehr als vom Handel und vom Produktionssektor. Künftig soll die Kurzarbeit umgestaltet werden, so Kocher:

"Wir werden natürlich die Kurzarbeit so umgestalten in der Phase 5 ab 1. Juli, dass die Betriebe, die sie noch brauchen, eine Absicherung haben und die Kurzarbeit weiter nutzen können."

Sofern die Lage im Herbst doch schlechter als erwartet sein sollte, werde die Kurzarbeit wieder ein Sicherheitsnetz sein. Weiters kündigte der Minister an,  die Phase 5 der Kurzarbeit wohl noch im Mai vorzustellen. Bereits Ende April hatte Kocher eine Anpassung des Corona-Kurzarbeitsmodells angekündigt. 

Arbeitskräftemangel im Tourismus

Derzeit stelle die Arbeitslosigkeit bzw. auch der Mangel an Tourismusbeschäftigten ein großes Problem dar. Obwohl durch die Kurzarbeit und die Verlängerung der Wiedereinstellungszusage während der Pandemie die Abwanderung von Arbeitskräften aus dem Tourismus in andere Branchen deutlich gebremst wurde, ist im vergangenen Jahr die Anzahl der Beschäftigten im Tourismusbereich um mehr als 40.000 gesunken.

 "Arbeitskräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen für unseren heimischen Tourismus", so Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Viele seien in andere Branchen gewechselt. Gleichzeitig ist aber auch die Arbeitslosigkeit in der Branche besonders hoch. "Wir haben 70.000 Menschen im Tourismus in der Arbeitslosigkeit, um 40.000 mehr, als das normalerweise zu diesem Zeitpunkt der Fall wäre", erläuterte der Arbeitsminister.

Weiters legte er dar, dass der Tourismus einen Anteil von 7,3 Prozent an der österreichischen Wertschöpfung habe. Österreich sei jedoch extrem abhängig von ausländischen Touristen. Mit den Öffnungen in knapp zwei Wochen soll auch das Reisen wieder erleichtert werden

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