Schlager

"Mein Kryptonit": Nino de Angelo packt über Koks-Sucht

Er muss niemandem mehr etwas beweisen – außer sich selbst. Mit "Mein Kryptonit" packt Nino de Angelo über seine Drogen-Sucht aus.

14.02.2023, 09:42
Nino de Angelo meldet sich mit neuer Single zurück: "Mein Kryptonit"
Tom Wagner

Nachdem er sich 2020 mit dem Gold-prämierten Album "Gesegnet und Verflucht" sensationell zurückgemeldet hat, setzt Nino de Angelo die Schlacht gegen seine Dämonen mit seiner brandneuen Single nun fort: "Mein Kryptonit" ist der erste Vorbote aus Ninos sehnlichst erwartetem neuem Longplay-Epos "Von Ewigkeit zu Ewigkeit" (VÖ 12. Mai) erschienen.

Auf der epischen Dark-Rock-Ballade erzählt der Ausnahmekünstler von Erlösung und Untergang, den Licht- und Schattenseiten der Liebe und davon, wie sich die größte Stärke gleichzeitig als unheilbringende Schwachstelle entpuppt.

Der härteste Kampf ist immer der mit sich selbst. Eine Lektion, die auch der mittlerweile 59-Jährige bitter lernen musste. Schon immer hat der Kultsänger ("Jenseits von Eden") das Publikum mitgenommen auf seinem Weg durch sämtliche Höhen und Tiefen, während er den Fans in seinen Liedern oftmals schmerzhaft offene Einblicke in sein zerrissenes Seelenleben gewährte.

    Mit "Flieger" startetet Nino 1989 beim ESC. Der Song stammte von Dieter Bohlen, landete auf Platz 21.
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    Mit der Album-Trilogie "Gesegnet und Verflucht" hat Nino das wohl mutigste und persönlichste Werk seiner mittlerweile vier Dekaden umfassenden Karriere vorgelegt. Eine Songsammlung, auf der er einen schonungslosen Blick auf einen Lebensweg zwischen allen Extremen offenbarte – und dem damit das wohl überraschendste Comeback der letzten Jahre gelang. Direkt nach Veröffentlichung stieg das Album auf einen phänomenalen Platz 2 der österreichischen und deutschen Charts ein und entwickelte sich zu einer der meistverkauften Scheiben Deutschlands.

    Zusammen mit den Single-Auskopplungen "Gesegnet und Verflucht", "Zeit heilt keine Wunden", "An irgendwas glauben" und "Helden" konnten alle drei Editionen bisher fast 50 Millionen Audio- und Videostreams generieren.

    "Drogen konsumierender Werwolf"

    Nun vollführt er abermals einen Tanz auf der Rasierklinge. Benannt nach der geheimnisvollen Superpower und gleichzeitig einzigem wunden Punkt aus den Superman-Comics stellt "Mein Kryptonit" einen bittersüßen Lovesong mit autobiographischem Hintergrund dar, hatte Nino in seinem Privatleben doch trotz seines Ruhms auch immer wieder mit Tiefpunkten in seinem Leben zu kämpfen. Vier Scheidungen, Alkohol- und Drogeneskapaden, Schulden, Suchtprobleme und schwere Krankheiten – ein bis heute andauernder Kampf, der den Musiker nur noch stärker und entschlossener gemacht hat.

    "Mein Kryptonit, da wo du bist wird alles leichter, auch wenn's mich zerfrisst."

    Mit dem von Noel Pix (u.a. Eisbrecher, Megaherz, Peter Heppner) produzierten Song beschriebt den Teufelskreis der Drogen. 30 Jahre lang war er stark abhängig – er sei psychisch auf Kokain hängengeblieben, ohne verspürte er keine Euphorie mehr, erzählt der 59-Jährige, der sich selbst als "Drogen konsumierenden Werwolf" bezeichnet, im RTL-Interview: "Das hat mich fertig gemacht und fast in den Suizid getrieben. […] Ich bin ein schlechtes Beispiel. So wie ich es gemacht habe, sollte man es nicht machen".

    Von Kokain lässt Nino seit Jahren die Finger, doch der Alkohol bleibt weiter sein Begleiter.