Politik

Minister empfiehlt: Klassen nur alle 20 Minuten lüften

Das Thema Lüften in der Schule als Corona-Maßnahme erhitzt die Gemüter. Bildungsminister Faßmann sieht keinen Grund für permanent geöffnete Fenster.

20.10.2020, 21:58
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Bildungsminister Heinz Faßmann
picturedesk.com

Man kann es auch übertreiben: Um Corona-Infektionen zu verhindern, lassen viele Lehrer momentan die Fenster in ihren Klassenzimmern während des gesamten Schultages geöffnet. Der logische Effekt: Immer mehr Schüler sitzen nun bei sinkenden Temperaturen großteils in ihre Winterjacken gekleidet im Unterricht, viele werden krank – "Heute" berichtete.

Vorgeschrieben ist dieses Dauerlüften aber nicht. Vom Bildungsministerium gibt es lediglich die Empfehlung, alle Räumlichkeiten der Schule "regelmäßig" zu lüften. Konkret würden fünf Minuten lüften alle 20 Minuten "ausreichen", so eine Sprecherin zu "Heute". Bei niedrigen Temperaturen könne man auch einfach die Tür zum Gang öffnen. Virologin Monika Redlberger-Fritz bestätigt diese Einschätzung im Gespräch mit "Heute": "Durchgehendes Lüften ist nicht notwendig, Stoßlüften etwa alle 20 Minuten, ungefähr fünf Minuten lang, völlig ausreichend."

Bundesschulsprecherin sieht Schichtbetrieb als Alternative

Paul Kimberger, Chef der Pflichtschullehrergewerkschaft, und Bundesschulsprecherin Alexandra Bosek bringen indes eine Alternative zum Lüften ins Spiel: einen Schichtbetrieb wie in den letzten Schulwochen vor den Sommerferien. Das würde die Klassen "ausdünnen", was auch bessere Luftqualität bedeuten würde. Problem: Im Schichtbetrieb müsste die Hälfte der Schulkinder wieder zu Hause betreut werden. Und die betreut dann genau wer?

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    Sabine Hertel, Google Maps, zVg