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Nazi-Spruch in Bio-Bauernhof sorgt für Entsetzen

In Kärnten sorgt der Schriftzug "arbeiten macht frei" in einem Agrarbetrieb für Aufsehen. Dieser hing über den Eingangstoren der Konzentrationslager.

29.04.2022, 20:59
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    Vor allem ein Taferl stach dem Kärntner ins Auge.
    Leserreporter

    Am Montagnachmittag fuhr Leserreporter Mario* (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) durch eine Ortschaft im Bezirk Wolfsberg. Als er an einem als Bio-Bauernhof vorbei fuhr, bemerkte er über einem Garagen-Tor eine merkwürdige Nachricht. Mit dem Schriftzug "arbeiten macht frei" zog der Agrarbetreiber den Unmut des Kärntners auf sich.

    Leserreporter sprachlos über Faschisten-Spruch

    "Heute"-Leser Mario traute seinen Augen kaum und machte gleich mehrere Schnappschüsse vom kuriosen Fund auf dem Kärntner Hof. Für den Leserreporter ist solch ein Wortlaut auf einem Bauernhof absolut unverständlich, denn: "Die Biobetriebe in der Umgebung werden laufend von den Behörden kontrolliert. Wenn derartiger Faschismus geduldet wird, wird es wohl kein Einzelfall sein", vermutete der Kärntner im Gespräch mit "Heute".

    Spruch aus Konzentrationslagern bekannt

    Der Spruch "Arbeit macht frei" erlangte während des Zweiten Weltkrieges traurige Berühmtheit, als Millionen von Männern, Frauen und Kindern jahrelang in mehreren Nazi-Konzentrationslager ermordet wurden. Der Spruch war an den Eingangstoren mehrerer nationalsozialistischer Vernichtungslager angebracht.

    Der Gebrauch solcher faschistischer Parolen gilt als verharmlosend und kriegsverherrlichend, da mit dem Wort der Arbeit in diesem Kontext über die Strafarbeit und Ermordung in sämtlichen Lagern hinweggesehen wird. Dennoch scheinen solche Vorfälle in Kärnten kein Einzelfall zu sein – beispielsweise sorgte ein Kärntner ÖVP-Politiker 2014 mit einem ähnlichen Schild für einen Eklat.

    "Heute" versuchte den Landwirten zu kontaktieren und ihn mit dem schweren Vorwürfen zu konfrontieren – vergeblich. Er war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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