Wildtiere

Dieser TikTok-Trend ist grausame Tierquälerei

Auf der Videoplattform TikTok werden neuerdings Stachelrochen gekitzelt - doch die Tiere lachen nicht, sondern kämpfen um ihr Leben.

Christine Scharfetter
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Dieser Stachelrochen lacht nicht, sondern kämpft um sein Leben.
Dieser Stachelrochen lacht nicht, sondern kämpft um sein Leben.

Immer wieder gehen auf der Video-Plattform TikTok Trends viral. Meistens handelt es sich dabei um Rezepte oder lustige Challenges, die weltweit die Runde machen - doch nicht in diesem Fall: In diversen Clips ist zu sehen, wie Stachelrochen auf dem Rück liegen und von Menschen gekitzelt werden. Die Tiere krümmen sich und reißen den Mund auf - ein vermeintliches Lächeln in den Gesichtern der Meeresbewohners. Tatsächlich kämpfen diese jedoch gerade um ihr Leben - und finden die Situation alles andere als zum Lachen.

"Dieser Stachelrochen erstickt eindeutig. Die wissenschaftliche Literatur ist ziemlich klar. Wie alle Fische haben Stachelrochen die Fähigkeit, Schmerzen zu empfinden. Anatomisch, physiologisch und biologisch ist das Schmerzsystem bei Fischen praktisch das gleiche wie bei Vögeln und Säugetieren", erklärt Ben Williamson, Programmdirektor der Non-Profit-Organisation "World Animal Protection" in den USA, gegenüber dem US-Magazin "Insider". Der TikTok-Trend sei schlicht und einfach Tierquälerei.

Nein, kein "Happy Fish"

Ausgelöst hat diesen grausamen Trend der TikTok-User @mafishguy - ein Fischer. Sein Video wurde bereits über 100 Millionen Mal angesehen. Mittlerweile kursieren zahlreiche solcher Videos mit dem Titel "Wie kitzelt man einen Rochen" auf der Plattform. Traurig: Die TikToker scheinen sich der Grausamkeit ihres Handelns gar nicht bewusst zu sein. "Happy Fish" oder "Einfach einen Fisch kitzeln und ihn zum Lachen bringen" schreiben sie dazu.

Doch Williams hat eine klare Message an sie: "Wie alle Wildtiere sollten Stachelrochen in Ruhe gelassen werden, um ihr Leben in Frieden zu leben, frei von menschlichen Eingriffen und schädlichen Hobbys, wie dem Sportfischen."

"Mafishguy" war gegenüber dem Magazin übrigens nicht bereit eine Stellungnahme abzugeben.