Politik

Eigenes Büro macht sich über Kanzler Kurz lustig

Im Sommergespräch mit Sebastian Kurz, als Kind "alles andere als brav", ist viel Zeit für Privates. Sein eigenes Büros etwa, lacht oft über ihn.

Leo Stempfl
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PULS 24 Moderatorin Manuela Raidl im Sommergespräch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz.
PULS 24 Moderatorin Manuela Raidl im Sommergespräch mit Bundeskanzler Sebastian Kurz.
"Puls 24"

Seitdem "Puls24"-Moderatorin Manuela Raidl Sebastian Kurz kenne, lege dieser sehr viel Wert auf Fitness und gesunde Ernährung. Da wird der Bundeskanzler stutzig, ungläubig fragt er: "Ich?" Zumindest trägt er seit Anbeginn seiner Karriere dieselbe Anzugsgröße, rudert Raidl zurück. "Ich glaube, da merkt man, dass sie mich nicht wirklich kennen", stellt Kurz fest und erklärt anschließend, wie es wirklich darum steht.

"Viel ungesünder kann man sich nicht ernähren."

"Wenn es ein Negativbeispiel für Ernährung gibt, dann bin das ich. Viel ungesünder kann man sich nicht ernähren. Jeder, der mich kennt, weiß das", so der Kanzler. "Viele meiner Freunde und mein halbes Büro macht sich immer wieder darüber lustig."

 Das komplette Sommergespräch läuft seit 20.15 Uhr auf "Puls 4" und "Puls24".

Im Urlaub nur 2x Essen gegangen

Allerdings stimme es, dass er ganz gerne Sport macht. Wieder muss verdutzt nachgehakt werden wie er denn trotz der ungesunden Ernährung seine schlanke Linie halten könne. "Vielleicht ist das Alter von 34 noch ein gewisser Vorteil", mutmaßt Kurz, völlig sicher wisse er es aber auch nicht. Generell misst der Bundeskanzler Äußerlichkeiten aber keinen all zu großen Stellenwert bei. Ob sein Vize Werner Kogler bei einer Pressekonferenz unfrisiert oder schick gemacht auftritt, sei ihm "relativ wurscht". 

In Ordnung ist es auch, wenn der Kanzler im Urlaub – nicht ganz so schick hergerichtet – angesprochen und/oder fotografiert wird. "Die Leute sind alle sehr nett." Immerhin kann man das recht gut dosieren und entscheiden, wann und wo man an öffentliche Plätze geht. Während die meisten Menschen im Urlaub beinahe jede Mahlzeit auswärts zu sich nehmen, war das Paar aber nur zwei Mal Essen und in der Stadt unterwegs, wie er erzählt.

SPÖ-Politiker als Vorbild

Deutlich mehr in der Stadt unterwegs war er hingegen als "JVP-Shootingstar". Das wurzelte offenbar schon in jungen Jahren: "Ich glaube, dass ich alles andere als ein braves Kind war." Anlässe, um rebellisch sein zu können, gab es aber trotzdem nicht viele. Die "liebevollen Eltern" waren "sehr liberal" und unterstützten ihren Sohn bei allem. Gleichzeitig wurde ihm aber auch "fast alles" erlaubt. Er war womöglich auch deswegen "relativ regelmäßig" in der Disco U4 "und in anderen Lokalen auch". Seine Jugend kann er deswegen als "sehr lustig" bezeichnen, die Kindheit als "unbeschwert". 

Wo im Grundsatzprogramm der neuen Volkspartei nur mehr von "konservativen Wurzeln" die Rede ist, stellt auch deren Obmann Kurz klar: "Ich würd mich nicht als konservativ bezeichnen", sondern eher als "wertebewusst" und "liberal". Die beruflichen Vorbilder kommen deswegen auch aus ganz unterschiedlichen Ecken. Bei den Bundeskanzlern wären das "von Leopold Figl über Kreisky bis hin zu Wolfgang Schüssel" einige, "die Beeindruckendes für unser Land geleistet haben".