Wien

Gastro bleibt im Lockdown – Wiener Wirten platzt Kragen 

Weil der Lockdown erst in einer Woche endet, während vieles andere schon am Sonntag aufsperren darf, fühlen sich viele Wirte in Wien benachteiligt.

Jochen Dobnik
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Der Wiener Gastronom <strong>Franz Aibler</strong> bringt es auf den Punkt: "Der Handel wird es auch spüren, denn der Handel braucht die Gastronomie und umgekehrt."&nbsp;
Der Wiener Gastronom Franz Aibler bringt es auf den Punkt: "Der Handel wird es auch spüren, denn der Handel braucht die Gastronomie und umgekehrt." 
privat

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hatte am Dienstag angekündigt, dass Gastronomie und Hotellerie in der Bundeshauptstadt erst kurz vor Weihnachten aufsperren dürfen, während der Handel, die körpernahen Dienstleister und die Kultur ihre Türen öffnen. Das bringt viele Wirte zum Kochen – wie ein "Heute"-Lokalaugenschein zeigt. 

"Der Handel braucht die Gastronomie und umgekehrt"

Während Wien seine Gastronomie für Geimpfte und Genesene erst am 20. Dezember aufsperrt, kommen Hungrige in Niederösterreich, Salzburg und der Steiermark schon am 17. des Monats auf ihre Kosten. Gastronomen im Burgenland, in Tirol und Vorarlberg können ihre Küchen gar schon ab heute wieder anheizen. Das sorgt natürlich für Unmut in der Bundeshauptstadt.

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    "Der Wiener Bürgermeister ging solidarisch mit den schwer getroffenen Bundesländern in den Lockdown und verlängerte, trotz der wesentlich besseren Situation Wiens. Wirtschaftlich wäre diese eine Woche vor Weihnachten wirtschaftlich ungeheuer wichtig gewesen, um vielleicht doch nur mit einem, anstelle von zwei blauen Augen davon zu kommen. Jetzt wandert ganz Wien nach Niederösterreich ab. Der Dezember ist wirtschaftlich für die Wiener Gastronomie gelaufen.“ Gabriele &amp; Robert Huth, Huth Gastronomie Gruppe
    "Der Wiener Bürgermeister ging solidarisch mit den schwer getroffenen Bundesländern in den Lockdown und verlängerte, trotz der wesentlich besseren Situation Wiens. Wirtschaftlich wäre diese eine Woche vor Weihnachten wirtschaftlich ungeheuer wichtig gewesen, um vielleicht doch nur mit einem, anstelle von zwei blauen Augen davon zu kommen. Jetzt wandert ganz Wien nach Niederösterreich ab. Der Dezember ist wirtschaftlich für die Wiener Gastronomie gelaufen.“ Gabriele & Robert Huth, Huth Gastronomie Gruppe
    Huth/Philipp Lipiarski

    Bereits am Dienstag haben u.a. Birgit und Heinz Reitbauer vom Steirereck, die Haubenköche Andreas Döllerer und Toni Mörwald in einem Protest-Video an die Regierung appelliert – "Wir müssen jetzt aufsperren!" – jetzt legen in "Heute" weitere Gastronomen nach - siehe Bildergalerie.

    "Diese drei Tage machen das Kraut nicht fett"

    "Der 17. Dezember zur Öffnung der Gastronomie wäre für ganz Österreich gut gewesen. So wandern Gäste aus Wien nach Niederösterreich ab. Aus epidemiologischer Sicht hätte es kaum einen Unterschied gemacht; aus wirtschaftlicher Sicht einen überlebenswichtigen! Der Handel in Wien wird es auch spüren, denn der Handel braucht die Gastronomie und umgekehrt", erklärt Franz Aibler, Wiener Gastronom ("Zur alten Kaisermühle", "Kaktus Bar" etc.).

    Ähnlich sieht es auch Jenny Salchegger, die u.a. den "Bettelstudent" und das "KrahKrah" bewirtschaftet: "Diese drei Tage mehr hätten laut Experten punkto Virus 'das Kraut nicht fett gemacht'. Für unsere Branche aber schon!".

    Kritik kommt auch vom Obmann des Verbandes Österreichischer Nachtgastronomen (VÖNG), denn Bars und Diskotheken spielt es in Wien bis auf Weiteres ebensowenig. "Die parteipolitisch motivierten Entscheidung der vergangenen Monate zeigen uns, dass Bundeskanzler Nehammer gut beraten wäre endlich einen überparteilichen Regierungskommissär zur Bekämpfung der Pandemie einzusetzen. Wir würden uns viel ersparen und letztlich alle gewinnen, denn wir müssen beginnen mit der Pandemie zu leben", so Stefan Ratzenberger.

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      APA/Picturedesk