Wirtschaft

Teuerungen: 9 von 10 mussten ihre Ausgaben reduzieren

So gut wie jeder Österreicher musste sich wegen der Teuerungen in seinem Alltag bereits einschränken. Viele kämpfen sogar mit den Fixkosten.

Leo Stempfl
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Besonders Restaurantbesuchen stecken aktuell viele zurück.
Besonders Restaurantbesuchen stecken aktuell viele zurück.
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

"Teuerungswelle schockt Haushalte", betitelt das Vergleichsportal "Durchblicker" seine neuesten Erkenntnisse, für die es Mitte April österreichweit 1.200 Haushalte befragt hat. Ganze 91 Prozent gaben hierbei an, sich bei ihren Ausgaben mehr und mehr einzuschränken, sei es bei Lokalbesuchen, Autofahren, Kleidung, Reisen, Freizeit und sogar beim Heizen.

62 Prozent, also beinahe zwei Drittel, blicken sorgenvoll in ihre finanzielle Zukunft. Bei 12 Prozent ist dieser Punkt schon jetzt erreicht: Sie konnten ihre Fixkosten in den vergangenen drei Monaten bereits nicht mehr aus ihrem Haushaltseinkommen decken.

Dabei trifft es jene besonders hart, die nach der Corona-Krise wegen Kurzarbeit oder Verlust des Arbeitsplatzes nach wie vor mit einem geringeren Haushaltseinkommen auskommen müssen.

Durststrecke für Handel, Gastro & Co.

"Viele haben in der COVID-Krise unter beträchtlichen Einkommenseinbußen gelitten. Jetzt noch der sprunghafte Anstieg der Inflation infolge des Ukraine-Kriegs ist für die Haushalte ein Schock. Dementsprechend stark ist auch ihre Reaktion. Handel, Gastronomie und Tourismus werden sich daher auf eine Verlängerung der Durststrecke einstellen müssen", analysiert "Durchblicker"-Geschäftsführer Reinhold Baudisch.

Die Befragung zeigt auch, dass die Rekord-Inflation und Teuerungen an kaum jemandem vorbeigehen. 86 Prozent haben eine Erhöhung ihrer Fixkosten deutlich wahrgenommen, am deutlichsten spüren die Österreicher das bei Treibstoffen (5,4 auf einer Skala von 1,6), Lebensmitteln (4,4), Transport und Verkehr (4,3), Strom und Heizen sowie Gastronomie (je 4,0).

Erschreckend eindeutig pessimistisch ist die Erwartung der Österreicher an die Zukunft: Ganze 98 Prozent gehen davon aus, dass das tägliche Leben künftig noch teurer wird. 62 Prozent sind wegen ihrer eigenen finanziellen Situation besorgt, rund 20 Prozent sogar extrem beunruhigt.

Jeder Dritte spart beim Heizen

Um dem irgendwie entgegen zu wirken, versuchen viele, bestmöglich zu sparen. 91 Prozent haben ihre Ausgaben im Alltag bereits reduziert, 38 Prozent müssen sich stark bis sehr stark einschränken.

Besonders gespart wird bei Gastronomie-Besuchen (75 Prozent), bei Autofahren und Kleidung (jeweils 70 Prozent), bei Reisen (65 Prozent) und bei der Wohnraumausstattung (50 Prozent) sowie bei der Freizeitgestaltung (45 Prozent). Ein Drittel der befragten Haushalte versucht, weniger zu heizen und Strom zu sparen. 15 Prozent der Mieter sind bereits auf der Suche nach einer billigeren Wohnung.

Am dramatischsten zeigt sich die Lage im Burgenland, dort blicken drei Viertel pessimistisch in die Zukunft und 18 Prozent konnten in den vergangenen drei Monaten ihre Fixkosten nicht mehr decken – beides ist Höchstwert. Am optimistischsten sind hingegen die Vorarlberger, wo sich auch am wenigsten Menschen einschränken mussten.

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