Gesundheit

Warum zu viel Sonne zur "Lederhaut" führt

Wer sich oft und viel der Sonne aussetzt, muss mit dermatologischen Folgen rechnen. Wie es zur "Lederhaut" kommt, haben Forscher jetzt herausgefunden.

Heute Life
Eine erhöhte UV-Licht-Aufnahme dazu führt, dass sich die Kollagenfasern in der Haut dicht zusammenlagern, wodurch das Hautgewebe steifer wird und schwerer zu brechen ist. Dann spricht man von der "Lederhaut" (siehe rechte Seite).
Eine erhöhte UV-Licht-Aufnahme dazu führt, dass sich die Kollagenfasern in der Haut dicht zusammenlagern, wodurch das Hautgewebe steifer wird und schwerer zu brechen ist. Dann spricht man von der "Lederhaut" (siehe rechte Seite).
New England Journal of Medicine

Wer sich viel in der Sonne aufhält, muss seine Haut schützen. Das predigen Mediziner seit Jahr und Tag. Denn wer dies nicht tut, erhöht seine Gefahr für Sonnenbrand und infolge Hautkrebs. Eine weitere Folge exzessiver Sonnenstrahlung, die vielleicht nicht so viele kennen, ist, dass sie das Aussehen unserer Haut verändert – und das nicht unbedingt zum Positiven. So kann  die Haut durch die übermäßige UV-Strahlung ein ledriges Aussehen entwickeln.

Das New England Journal of Medicine beschreibt dazu den Fall eines 69-jährigen Mannes, der an seiner allmählichen, asymptomatischen Verdickung und Faltenbildung der Haut auf der linken Seite seines Gesichts litt. Der Patient berichtete, dass er 28 Jahre lang einen Lieferwagen gefahren hatte. Ultraviolette A-Strahlen (UVA) dringen durch Fensterglas in die oberste Hautschicht (Epidermis) und die oberen Schichten der darunter liegenden  Dermis ein. Chronische UVA-Bestrahlung kann zu einer Verdickung des Stratum corneum (oberste Schicht der Epidermis) und der Epidermis sowie zur Zerstörung der elastischen Fasern (Kollagen) führen. Dann entsteht die so genannte "Lederhaut". Eine neue Studie erklärt, wie es dazu kommt.

Lebenswichtiges Kollagen

Forscher der Universität Binghamton (US-Bundesstaat New York) untersuchten, wie ultraviolette Strahlung die menschliche Haut auf mikroskopischer Ebene verändert. Im Mittelpunkt der Studie steht das Kollagen, ein lebenswichtiges Protein, das vielen Körperteilen ihre Festigkeit gibt. Unterschiedliche Formen von Kollagen gibt es nicht nur in der Haut, sondern auch in unseren Knochen, den Knorpeln und den Zähnen. "Wir wollen keine Angst verbreiten und sagen, dass man nicht in die Sonne gehen soll", so Guy German, außerordentlicher Professor für biomedizinische Technik. "Aber längere Zeit unter UV-Licht kann die Haut verhärten und zu einem höheren Risiko für Krebs führen."

Steifes Hautgewebe

Aufbauend auf früheren Arbeiten, analysierten die Forscher Hautproben in voller Dicke vor und nach verschiedenen UV-Expositionen. Es zeigte sich, dass eine erhöhte UV-Licht-Aufnahme dazu führt, dass sich die Kollagenfasern in der Haut dicht zusammenlagern, wodurch das Hautgewebe steifer wird und schwerer zu brechen ist. Diese Beobachtungen stehen im Zusammenhang mit der Vernetzungstheorie des Alterns, die besagt, dass unerwünschte molekulare Bindungen, die sich mit zunehmendem Alter ansammeln, zelluläre Funktionsstörungen auslösen könnten. Wo immer eine Schwächung auftritt, muss sie durch einen anderen Teil des Gewebes ausgeglichen werden, sonst kommt es zu einem katastrophalen Versagen.

Die natürlichen Kompensationen des Körpers können jedoch auch negative Folgen haben, die auf lange Sicht zu gesundheitlichen Problemen führen können. "Jede Art von Störung des normalen Hautprozesses ist gefährlich und schädlich für unseren gesamten Lebensstil."

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    Dass das, was Morgan Vacala aus den USA passiert ist, nicht gesund ist, sieht man auf den ersten Blick.
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