Familie verzweifelt

"Musste Essen entsorgen" – Wiener wurde Strom abgedreht

Bereits seit Donnerstag lebt eine Familie aus Wien ohne Strom. Kühl- und Eisschrank waren vor dem Ausfall voll. Nun mussten sie vieles wegschmeißen.

Stefan Pscheider
"Musste Essen entsorgen" – Wiener wurde Strom abgedreht
Seit mehreren Tagen lebt eine Wiener Familie bereits ohne Strom. Sohnemann Joseph* (23) ist verzweifelt.
Leserreporter

Eine dreiköpfige Familie aus Wien-Brigittenau muss derzeit Einiges durchstehen: Seit mehreren Tagen gibt es in ihrer 78 m² großen Wohnung keinen Strom mehr. Dieser ist am Donnerstag plötzlich ausgefallen. "Wir wissen nicht mehr weiter. Mittlerweile mussten wir Lebensmittel im Wert von 400 Euro wegschmeißen", erzählt Joseph K. (Name von der Redaktion geändert*).

Begonnen hat das Chaos mit einem Brief, der nur einen Tag vor dem Stromausfall den Weg in den Briefkasten fand. "Scheinbar dürften Sie bis heute keinen Stromanbieter ausgewählt und hier auch keinen Vertrag abgeschlossen haben. Zudem wurden daher ihrerseits bisher für den Strombezug keine Kosten beglichen", hieß es in einem Schreiben der zuständigen Siedlungsgenossenschaft.

"Papa findet Tabletten nicht"

In weiterer Folge wurde die Familie darauf hingewiesen, dass die Forderung bis spätestens 03.01.24 nachzuholen sei, ansonsten müsse man dem Haushalt die Stromzufuhr zusperren. "Es hat aber nicht einmal 24 Stunden gedauert, da haben die uns schon den Strom abgedreht. Wir versuchen bereits seit Tagen das Problem zu beheben aber wir erreichen einfach niemanden", so der 23-Jährige. Gemeinsam mit seinen Eltern kam er die letzten 5 Tage ohne Strom aus – für alle drei alles andere als einfach.

Am meisten ärgert sich der Wiener über die Lebensmittelverschwendung, die durch den Stromausfall verursacht wurde. Der Eis- und Kühlkasten war am Donnerstag noch voll. Mittlerweile warf die Familie allerdings Essen in Wert von insgesamt 400 Euro weg. "Das geht so nicht. Die meisten Produkte mussten wir wegschmeißen, weil wir sie nichts mehr kühl lagern konnten. Fleisch im Wert von 150 Euro landete einfach im Müll", bedauert Joseph.

Die gesamte Wohnung wird derzeit mit Kerzen beleuchtet. Der Vater des 23-Jährigen hat aufgrund der fehlenden Beleuchtung besonders am Abend große Schwierigkeiten damit, seine Tabletten zu finden. Handys und andere Elektronikgeräte laden die Familienmitglieder derzeit auswärts auf

"Wir stehen mit Kunden um Kontakt"

Auf "Heute"-Anfrage erklärte Wiener Netze, dass der Stromzähler von Familie K. bereits im Oktober gegen einen Smart Meter ausgetauscht wurde: "Dieser meldete, dass in der Wohnung Strom verbraucht wurde, obwohl dort kein Stromliefervertrag existierte. Auf Basis dieser widerrechtlichen Stromentnahme waren die Wiener Netze gesetzlich verpflichtet, die Stromzufuhr zu unterbrechen."

Laut dem Unternehmen schloss der Haushalt am Donnerstag einen Vertrag mit einem Energielieferanten ab. "Die Stromzufuhr wurde daraufhin wieder eingeschaltet. Der Kunde kann den Smart Meter durch einfaches längeres Drücken der Taste am Zähler aktivieren. Eine Anleitung dazu findet man online", so eine Pressesprecherin gegenüber "Heute".

Laut Joseph funktioniert die Stromzufuhr allerdings immer noch nicht: "Ich kenne die Anleitung und ich habe sie schon mehrere Male durchgeführt. Es funktioniert aber immer noch nichts. Alleine am heutigen Montag starteten wir mehrere Versuche", so der Wiener verzweifelt. Er hofft inständig darauf, dass die Stromzufuhr so schnell wie möglich wieder läuft.

Update: Laut Wiener Netze bedankte sich Joseph noch am Montagnachmittag in Form einer E-Mail bei dem Unternehmen. Die Familie wird demnach wieder mit Strom versorgt.

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