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"Bin der Robin Hood des österreichischen Sports"

Heute Redaktion
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Schwimmer Dinko Jukic hat seine Kritik am Österreichischen Schwimmverband noch einmal erneuert. Sollte er im Zuge des Disziplinarverfahrens gesperrt werden, wolle er nicht mehr für den Verband schwimmen. Er stellte sogar ein Ende seiner Schwimmkarriere in den Raum. Jukic empfahl Präsident Paul Schauer, bei der OSV-Präsidentenwahl nicht mehr anzutreten.

Schwimmer Dinko Jukic hat seine noch einmal erneuert. Sollte er im Zuge des Disziplinarverfahrens gesperrt werden, wolle er nicht mehr für den Verband schwimmen. Er stellte sogar ein Ende seiner Schwimmkarriere in den Raum. Jukic empfahl Präsident Paul Schauer, bei der OSV-Präsidentenwa hl nicht mehr anzutreten und will wie "Robin Hood" für Gerechtigkeit kämpfen.

 

"Ich bin nicht der Robin Hood des österreichischen Schwimmsports, ich bin der Robin Hood des österreichischen Sports": Mit diesen Worten machte Jukic in London eindrucksvoll klar, dass er vor einem Verband nicht zurückschreckt. Der Schwimmer, der in Londom im Delphin-Schwimmen , möchte nicht nur die von ihm kritisierten Unzulänglichkeiten im OSV, sondern auch in anderen Sportverbänden bekämpfen.

Er wolle bei seinem nächsten Treffen mit Sportminister Norbert Darabos vorschlagen, im Ministerium eine Anlaufstelle für anonym bleibende Sportler einzurichten. Dort könne man Unzulänglichkeiten aus Athleten-Sicht in den Verbänden aufzeigen.

"Wenn mich der Verband sperrt, dann war das mein letztes Rennen"

Sein Rückflug ist zwar für 13. August geplant, Jukic spekuliert aber mit einer früheren Heimreise. An den Staatsmeisterschaften ab nächsten Donnerstag in Innsbruck würde er deswegen aber wie angekündigt nicht teilnehmen. Und er meinte auch, unter gewissen Umständen vielleicht gar mit dem Schwimmen aufzuhören. "Wenn mich der Verband sperrt, dann war das mein letztes Rennen", sagte Jukic. Damit setzte er hinsichtlich des gegen ihn laufenden Disziplinarverfahrens den nächsten Akzent.

In Medien wurde OSV-Präsident Paul Schauer zitiert, dass der Verband Jukic bei einem Start für Kroatien sperren würde. Daraufhin hat sich der Athlet eine rot-weiß-rote Schwimmhose beschafft und trat damit in Vorlauf und Semifinale an - um ein Zeichen zu setzen. An den Tagen davor hatte Jukic heftig gegen den Verband gewettert, auch gegen Schauer. "Das war aber konstruktive Kritik und nicht gegen den Verband."

Jukic duelliert sich mit Schauer

Jukic forderte offen dazu auf, dass sich Schauer bei den OSV-Präsidiumswahlen am 15. September nicht um eine Wiederwahl bewerben solle. "Es wäre nicht gescheit für Herrn Schauer, sich noch einmal aufzustellen", führte der Gewinner von neun internationalen Medaillen aus. Nach Informationen von Jukic sei einer der drei OSV-Vizepräsidenten schon zurückgetreten. Ein anderer, der EM-Delegationsleiter in Debrecen, würde überlegen.

Gegen den möchte Jukic wegen der Vorfälle während der Kontinentalmeisterschaften ein Disziplinarverfahren eingeleitet haben. Der Sportstudent begründete das mit den Vorkommnissen um die verfrühte Abreise aus Debrecen und - aus seiner Sicht - anderen Unzulänglichkeiten. In seinem eigenen Disziplinarverfahren habe er bis acht Tage nach Olympia Zeit, um Stellung zu nehmen. Ob schriftlich oder mündlich, weiß Jukic nicht. "Ich habe mir das Schreiben noch nicht genau angeschaut."