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"Brexit": ÖFB-Teamspieler in Premier League betroffen

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Christian Ort

Die Briten haben mit fast 52 Prozent für einen "Brexit" gestimmt. Ein Austritt aus der EU könnte auch für Fußballer der Premier League und auch die darunterliegenden Profiligen unangenehme Folgen haben. Nach derzeit geltendem Recht würden nämlich die Arbeitsgenehmigungen für zahlreiche Legionäre aus dem EU-Ausland auslaufen.

Die Briten haben mit fast 52 Prozent für einen "" gestimmt. Ein Austritt aus der EU könnte auch für Fußballer der Premier League und auch die darunterliegenden Profiligen unangenehme Folgen haben. Nach derzeit geltendem Recht würden nämlich die Arbeitsgenehmigungen für zahlreiche Legionäre aus dem EU-Ausland auslaufen.

Dutzende Fußball-Profis stünden plötzlich ohne Spielerlaubnis da. Die vom englischen Verband durchgesetzte Bestimmung sieht aktuell vor, dass Spieler aus Nicht-EU-Staaten nur unter der Voraussetzung "etablierte Nationalspieler aus führenden Fußballnationen" zu sein eine Arbeitsgenehmigung erhalten.

Ein Spieler aus einer Top-Ten-Nation im FIFA-Ranking bekommt nur dann eine Spielerlaubnis, wenn er in den zwei Jahren vor Vertragsabschluss mindestens 30 Prozent aller Ländermatches seines Heimatlandes absolviert hat. Für Spieler mit einem Pass aus einem Land auf den Plätzen elf bis 20 erhöht sich der Prozentsatz auf 45, für jene von 21 bis 30 auf 60 und für jene von 31 bis 50 auf 75. Ausnahmen gibt es nur nach Verletzungen oder bei aufstrebenden Talenten.

Wimmer erfüllt Kriterien nicht

Spieler mit einem EU-Pass waren von dieser Vorschrift bisher ausgenommen. Bei einem Austritt aus der EU wären sie aber den Spielern aus allen anderen Ländern der Welt gleichgestellt und müssten damit dieselben Kriterien erfüllen. Aus österreichischer Sicht wäre das im Moment bei Christian Fuchs (Leicester City), Marko Arnautovic (Stoke City) und Sebastian Prödl der Fall.

Kevin Wimmer (Tottenham) könnte aber nicht die erforderliche Anzahl von Länderspielen vorweisen. Das trifft auch für Fußballer wie N’Golo Kante von Meister Leicester City oder Dimitri Payet (West Ham) zu. Beide sind zwar französische Internationale, zählten aber in der Vergangenheit nicht zu den Stammspielern der Nationalelf - damit wäre eine Arbeitsgenehmigung außer Reichweite. Aufgerollt hat diesen Umstand am Freitag die BBC.

Premier League muss Regeln ändern

Nach den Angaben des Senders würden derzeit über 100 Premier-League-Spieler aus EU-Ländern nach dem "Brexit" die Spielerlaubnis verlieren. In den jeweils beiden Topligen Englands und Schottlands wären davon insgesamt 332 Spieler betroffen.

Ob der "Brexit" aber tatsächlich einen Ausverkauf von Legionären zur Folge hätte, ist unklar. Experten gehen davon aus, dass in diesem Fall die Kriterien für eine Arbeitsgenehmigung angepasst werden würden.