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"Bullen" behalten Weiße Weste gegen die Admira

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures/ Walter Luger

Red Bull Salzburg bleibt in der Fußball-Bundesliga das Maß der Dinge. Am Samstag holte der Tabellenführer einen 3:0 (1:0)-Auswärtssoeg bei Admira Wacker Mödling und fuhr damit wie der zweitplatzierte WAC im fünften Saisonspiel den fünften Sieg ein. Trainer Adi Hütter gönnte einigen Stammkräften - allen voran dem Offensiv-Duo Kampl/Mane - eine Verschnaufpause. Die Admira fiel auf Rang fünf zurück.

Die Südstädter mussten vor eigenem Publikum zwar keine schmerzhafte Machtdemonstration über sich ergehen lassen, waren mit dem aggressiven Pressing der Salzburger aber dennoch überfordert. Die "Bullen", die im Kollektiv keine einzige Schwachstelle offenbarten, lachen damit weiter mit dem Punktemaximum und einer beeindruckenden Tordifferenz von der Tabellenspitze. 24 Treffern steht ein mageres Gegentor gegenüber. Vor dem Hinspiel im Champions-League-Play-off gegen Malmö FF läuft in der Bundesliga derzeit alles nach Wunsch.

Hütter schickte im Hinblick auf die erste Malmö-Begegnung am Dienstag wie angekündigt nicht seine A-Formation aufs Feld. Im Vergleich zum 8:0 gegen Grödig in der Vorwoche brachte der Salzburger Coach vier Neue: Franz Schiemer, Peter Ankersen, Massimo Bruno und Valentino Lazaro begannen für Andreas Ulmer, Christoph Leitgeb, Kevin Kampl und Sadio Mane.

Admira kein Stolperstein

In der vergangenen Saison schaffte es die Admira als erstes Team, die Salzburger zu besiegen und gewann in der 15. Runde mit 3:1. Dieses Mal setzte sich der Tabellenführer früh in der gegnerischen Hälfte fest und kam auch bald zu den ersten Chancen. In der siebenten Minute klatschte ein Weitschuss von Topscorer Jonatan Soriano an die Latte, kurz darauf versuchte es Marcel Sabitzer aus spitzem Winkel (9.). Zu zentral auf das Tor von Andreas Leitner kam in der 16. Minute ein Flachschuss von Naby Keita.

Was die Angelegenheit für die Admira noch schwieriger machte, war der Ausfall von Kapitän Richard Windblichler, dem seine Rückenprobleme offenbar ärger zu schaffen machten. Markus Katzer wurde in der 13. Minute für ihn eingewechselt. In der Offensive zeichnete Daniel Toth mit einem - allerdings ungefährlichen - Freistoß in der 21. Minute für die erste nennenswerte Aktion der Niederösterreicher verantwortlich.

Traumtor von Bruno

In Minute 24 brachte Neuzugang Bruno die Bullen mit seinem zweiten Saisontor verdient in Führung. Nach einem Schupfer von Sabitzer über die Viererkette knallte der Belgier den Ball aus rund 15 Metern volley ins rechte Kreuzeck - ein Treffer der Marke Traumtor. Praktisch im Gegenzug vergab Issiaka Ouedraogo gegen Salzburg-Torhüter Peter Gulacsi die Chance auf den schnellen Ausgleichstreffer (25.).

Danach traute sich die Admira etwas mehr zu - das spielerische Übergewicht behielten trotzdem die Gäste. In der 50. Minute konnte Christian Schwegler nach einem Weber-Blackout mit einem Schuss aufs kurze Eck auf 2:0 erhöhen. Dass Goalie Leitner in der Folge nicht öfter hinter sich greifen musste, lag in erster Linie an der mangelhaften Salzburger Effizienz vor dem Tor. Sabitzer (55.), Lazaro (58.) und Soriano (70.) scheiterten bei mehr oder weniger guten Gelegenheiten. Ein Kopfballtreffer von Sabitzer nach Ankersen-Flanke sorgte dann aber endgültig für die Entscheidung (74.).

Die Admira, für die Ouedraogo im Finish noch die Chance auf den Ehrentreffer vergab (81.), wartet damit seit dem 4. Mai auf einen Heimsieg. Salzburg darf sich nun mit der viert-längsten Start-Siegesserie in der Bundesliga-Geschichte schmücken. Den Rekord hält Rapid mit acht Siegen zu Beginn der Saison 1987/88, gefolgt vom FC Tirol mit jeweils sieben Siegen in den Saisonen 1986/87 und 1999/2000.

Die Stimmen zum Spiel und die Technischen Daten auf der nächsten Seite

Die Stimmen zum Spiel

Walter Knaller (Admira-Trainer): "Der Einsatz meiner Mannschaft heute war großartig. Der Wille war vorhanden, auch wenn man dem Spiel vom Mittwoch (Nachtragsspiel gegen Altach; Anm.) die Frische etwas gefehlt hat. Wir haben aber Fehler gemacht, die wir vor allem gegen Salzburg nicht machen dürfen, wie den Lapsus beim 0:2. Es war heute eine Lehrstunde für die Mannschaft und für uns Trainer, aus der wir versuchen müssen zu lernen. Salzburg ist aber kein Maßstab für uns."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Es war ein absolut verdienter Sieg und eine starke Leistung meiner Mannschaft, die von der ersten bis zur letzten Minute sehr konzentriert gespielt hat. Und es ist erfreulich, dass auch die, die normal nicht von Beginn an spielen, eine tolle Leistung gebracht haben. Die Admira hat sich trotzdem gut verkauft. Es ist eine junge, hungrige Mannschaft. Hinsichtlich des Spiels gegen Malmö am Dienstag haben wir Selbstvertrauen tanken können. Gegen die Schweden erwarten uns zweimal harte 90 Minuten, mit zwei guten Tagen müssten wir es aber schaffen. Martin Hinteregger ist unser einziges Sorgenkind. Er hat über Schmerzen im Oberschenkel geklagt. Jetzt hoffen wir natürlich, dass wir ihn bis am Dienstag fit bekommen."

Massimo Bruno (Salzburg-Torschütze): "Bei meinem Tor habe ich volles Risiko genommen und auch etwas Glück gehabt. Es ist richtig, dass wir heute viele, viele Chancen hatten, hinten haben wir nicht viel zugelassen. Es ist ein Vergnügen, in dieser Mannschaft zu spielen und auch zu gewinnen. Ich gebe im Training immer mein Bestes, will mich damit empfehlen."

Bundesliga (5. Runde):

FC Admira Wacker Mödling - Red Bull Salzburg 0:3 (0:1).

Maria Enzersdorf, BSFZ Arena, 3.950, SR Ouschan.

Torfolge: 0:1 (24.) Bruno, 0:2 (50.) Schwegler, 0:3 (74.) Sabitzer

Admira: Leitner - Zwierschitz, Windbichler (13. Katzer), Schößwendter, Weber - Ebner, Toth (75. Knasmüllner) - Schick, Thürauer (46. Bajrami), Auer - Ouedraogo

Salzburg: Gulacsi - Schwegler, Schiemer, Hinteregger, Ankersen - Lazaro (83. Kampl), Ramalho (72. Ilsanker), Keita, Bruno - Sabitzer, Soriano (73. Quaschner)

Gelbe Karten: Toth, Ebner, Ouedraogo, Zwierschitz bzw. Hinteregger