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"Das war ein sensationelles Gefühl"

Heute Redaktion
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Donnerstag, 12. Juni 2008, 22.33 Uhr. Ivica Vastic hämmert im ausverkauften Happel-Stadion einen Elfmeter zum 1:1 gegen Polen ins linke Eck - und versetzt ganz Österreich in Ekstase! Es war das erste rotweiß-rote EURO-Tor überhaupt. Super-Oldie "Ivo" wurde unsterblich.

Donnerstag, 12. Juni 2008, 22.33 Uhr. hämmert im ausverkauften Happel-Stadion einen Elfmeter zum 1:1 gegen Polen ins linke Eck – und versetzt ganz Österreich in Ekstase! Es war das erste rotweiß-rote EURO-Tor überhaupt. Super-Oldie "Ivo" wurde unsterblich.

Es ist eine hollywoodreife Geschichte. ÖFB-Teamchef reaktivierte für die Heim-EM 2008 LASK-Kapitän Ivica Vastic, der zuvor knapp drei Jahre nicht im Kader stand. "Er kann der Mannschaft helfen", begründete "Hicke" damals die nicht unumstrittene Aktion. Der Trainerfuchs sollte recht behalten. Das 0:1 zum Auftakt gegen Kroatien (siehe nächste Seite) konnte Joker Vastic nicht verhindern. Eine drohende Pleite gegen Polen und damit das vorzeitige EM-Aus schon.

Vastic kam im zweiten Gruppenspiel beim Stand von 0:1 in Minute 64 für Roland Linz ins Spiel. Chancen blieben trotzdem Mangelware – bis Sebastian Prödl im Strafraum gelegt wurde. Elfer! Vastic übernahm Verantwortung und hämmerte den Ball zum 1:1-Endstand in die Maschen (93.). Ein Rekordtor für die Ewigkeit. "Ivo" kürte sich mit 38 Jahren und 257 Tagen zum ältesten Torschützen bei einer Europameisterschaft. Und zum ersten und bis heute einzigen in der rotweiß- roten EM-Historie.

"Das war ein sensationelles Gefühl", erinnerte sich Vastic später. "Wir hatten wieder eine Aufstiegschance, die Spannung war zurück. Enorm wichtig für die Euphorie im Land." "Danke, Ivo!", titelte "Heute" am Tag nach der Elfer-Granate. Was damals niemand wusste: Es sollte der letzte offizielle Auftritt von Vastic im ÖFB-Trikot bleiben. Im "Finale" gegen Deutschland schmorte der 50-fache Teamspieler 90 Minuten auf der Bank. Österreich verlor mit 0:1 – und schied aus. Dem Vastic-Märchen blieb damit das "Happy End" verwehrt.

Horrorstart gegen Kroatien, "Finale" gegen Deutschland

Österreich wurde bei der Heim-EM 2008 mit in eine Gruppe gelost. Die erste Partie, und damit die erste überhaupt bei einer Europameisterschaft, bestritt das ÖFB-Team am 8. Juni gegen die kroatische Starelf. Die Party auf den Rängen erlitt jedoch einen jähen Dämpfer. Bereits in Minute drei legte Rene Aufhauser im Strafraum Ivica Olic.

Luka Modric verwandelte eiskalt (4.), Rot-Weiß-Rot verlor 0:1. Der Horrorstart ins Abenteuer Heim-EURO war perfekt! Im zweiten Spiel eroberten Vastic und Co. ein 1:1 gegen Polen. Am 16. Juni kam es damit zum "Endspiel" um den Aufstieg gegen Deutschland. Österreich verlor es durch ein Ballack-Freistoßtor mit 0:1 (49.). Es sollte bis heute das letzte EM-Spiel Österreichs bleiben.