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"Der Didl ist eine Wettkampf-Sau"

Heute Redaktion
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Thomas Diethart möchte sein gerade erst begonnenes Märchen mit einem Happy End krönen, Der 21-jährige aus Michelhausen war Mitte Dezember noch ein unbekannter ÖSV-Skispringer - jetzt kämpft er am Dreikönigstag auf der Paul-Außerleitner-Schanze um den Gesamtsieg bei der 62. Vierschanzen-Tournee.

 

Noch lange Zeit bevor Thomas Diethart die Skisprung-Welt auf den Kopf gestellt hat, hatte der junge Niederösterreicher schon zwei Fans. "Da gibt es zwei Leute, Stefanie und Willi Beisl aus Marchtrenk, die sind die größten Fans von Thomas seit er zehn Jahre alt war", erzählte Papa Gernot Diethart.

 

"Die schicken ihm immer ein Packerl zu Weihnachten oder zum Geburtstag, die sind immer für den Thomas da", bedankte sich der Springer-Vater. Zustande gekommen ist diese Verbundenheit durch das frühe Training an der Schanze in Hinzenbach, wo die Eltern mit ihrer Tochter wohnen. "Die haben uns beim Training zugeschaut. Als der Thomas ein kleines Zwergerl war und dort schon Rückwärtssaltos gemacht hat, weil das hat er damals auch schon gemacht. Seitdem sind sie die größten Fans", erklärte Diethart senior.

Wettkampf-Sau mit Lausbub-Genen 

Markus Schiffner, Dietharts Zimmerkollege im Kontinentalcup, kennt Diethart seit zehn Jahren und ist auch Clubkollege beim UVB Hinzenbach. "Seitdem sind wir immer zusammen auf dem Weg. Es ist gewaltig, was er jetzt geschafft hat. Man sieht wie schnell es gehen kann, das ist Motivation pur für uns", schilderte Schiffner . Natürlich habe er um das Potenzial des "Didl" gewusst. Dass es dem Niederösterreicher aber derart aufgehen würde, hat Schiffner mit großem Respekt zur Kenntnis genommen.

"Es schaut nicht so viel anders aus, aber es ist halt ein Lauf und das Selbstvertrauen. Der Thomas ist halt eine Wettkampf-Sau, dem ist nicht mehr viel zu nehmen", glaubt Schiffner. "Ich traue ihm alles zu, er ist im Kopf sehr stark", ergänzt der Oberösterreicher. "Die Gene hat er schon zum Lausbuben", meinte er lächelnd. "Ruhig sitzen ist bei ihm nicht angesagt."

 

Ausnahmezustand in Michelhausen

"Es herrscht Euphorie", sagte Rudolf Friewald, Bürgermeister von Michelhausen, Er verfolge "mit großem Wohlwollen", dass die etwa 2.900 Einwohner zählende Marktgemeinde durch Diethart in den Schlagzeilen sei, so der Ortschef. Es habe sich alles "viel schneller entwickelt als erwartet". er"  Für Bischofshofen seien noch "30 Tickets ergattert" worden. Daher werde ein Fanbus aus dem Tullnerfeld zur Abschlusskonkurrenz der Tournee rollen.

Auf dem Sportplatz in Michelhausen wird eine Videowall aufgestellt werden. Dort will die Gemeinde dann den erhofften Vierschanzentournee-Gesamtsieg ihres inzwischen bekanntesten Sohnes feiern, so Friewald. Einen Empfang für Thomas Diethart werde es ebenfalls geben, kündigte der Bürgermeister außerdem an.

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