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"Derby of Love": Zwei Pleite-Klubs im Kult-Duell

Heute Redaktion
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Der Wiener Sportklub erreicht sein Crowdfunding-Ziel.
Der Wiener Sportklub erreicht sein Crowdfunding-Ziel.
Bild: zvg

In der Regionalliga steigt am Montag das "Derby of Love" zwischen dem Sportklub und der Vienna. Die finanzielle Schieflage der Klubs trübt aber den Spaß.

Beim Wiener Sportklub ist der Startschuss zur Heilung in Sachen Finanzen bereits gefallen. Ganze 60.000 Euro konnte der WSK in Hernals über Crowdfunding einnehmen. Allerdings sind die Schulden des Tradititionsvereins weit höher, sie betragen 300.000 Euro.

FC St. Pauli hilft Sportklub

Weitere 40.000 Euro will der Sportklub über Spiele und Fans anderer Vereine einnehmen. So unterstützt etwa auch der deutsche Kult-Verein St. Pauli den Wiener Sportklub.

In der kommenden Saison ist die Wiedervereinigung mit dem Ursprungsverein WSC geplant – und das geht nur schuldenfrei.

Fans sollen Sportklub retten

Damit sich das ausgeht, wurde der Betrag gedrittelt. WSK-Präsident Manfred Tromayer bringt ein Drittel auf – und will die 100.000 Euro im Sommer über Testspiele wieder einnehmen.

Rund 100.000 Euro kommen von einem neuen Sponsor – allerdings erst dann, wenn das letzte Drittel abgedeckt ist. Und das sollen die Fans aufbringen.

Gehen auf der Hohen Warte schon bald die Lichter aus?



Noch viel schlimmer sieht hingegen die Finanzlage beim Kontrahenten Vienna aus. Die Döblinger stehen insgesamt mit mehr als 6,2 Millionen Euro in der Kreide. Alleine der mittlerweile selbst insolvente Ex-Hauptsponsor "Care Energy" beansprucht über vier Millionen Euro für sich.

Das Überleben des ältesten Fußball-Klubs Österreichs entscheidet sich in der Tagessatzung am 31. Mai. Die Gläubiger stimmen dabei über einen Sanierungsplan ab. Der funktioniert allerdings nur, wenn die Vienna bis dahin einen neuen Hauptsponsor findet. Die Verhandlungen laufen auf Hochtouren.

"Haben keine Chance - und die müssen wir nützen"



Bei dieser wirtschaftlichen Schieflage droht der sportliche Aspekt im direkten Aufeinandertreffen (Montag, 16.30 Uhr, Sportclub-Platz) beinahe in Vergessenheit zu geraten.

Als souveräner Tabellenführer der Regionalliga Ost geht die Vienna dabei als großer Favorit in die Partie. Aber wie sagt der Sportklub (Tabellenplatz elf) so treffend auf seiner Homepage: "Wir haben keine Chance - und die müssen wir nützen."

(gem)