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"Dinamo ist sich sicher, dass sie weiterkommen"

Heute Redaktion
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Bild: GEPA pictures

Die Austria ist nur noch einen Schritt von der Champions League entfernt. Österreichs Fußball-Meister geht mit einer scheinbar komfortablen 2:0-Führung ins Play-off-Rückspiel am Dienstagabend (ab 20.15 Uhr im Live-Ticker) gegen Dinamo Zagreb. Trainer Nenad Bjelica, der sich vor eineinhalb Wochen noch für einen Stotterstart in die Saison rechtfertigen hatte müssen, bewies auch mit der Erfüllung des großen Traums vor Augen Bodenhaftung und warnte vor seinen kroatischen Landsleuten.

) gegen Dinamo Zagreb. Trainer Nenad Bjelica, der sich vor eineinhalb Wochen noch für einen Stotterstart in die Saison rechtfertigen hatte müssen, bewies auch mit der Erfüllung des großen Traums vor Augen Bodenhaftung und warnte vor seinen kroatischen Landsleuten.

"Die Mannschaft ist der Spiegel des Trainers. Wenn der Trainer auf dem Boden bleibt, dann bleibt auch die Mannschaft auf dem Boden", versicherte Bjelica. "Ich verfalle in keine Tragödie, wenn wir zweimal schlecht spielen. Und ich verfalle auch nicht in Euphorie, wenn wir zweimal gut spielen", sagte der 42-Jährige, dessen Team mittlerweile drei überzeugende Erfolge in Serie abgeliefert hat -   gegen den WAC.

Austria auch auf frühes Gegentor eingestellt

Bjelica ist felsenfest überzeugt, dass sich keiner seiner Akteure der Sache zu sicher ist. "Wir müssen genauso arbeiten wie in Zagreb. Jeder ist sich bewusst, dass noch mindestens 90 Minuten harte Arbeit auf uns warten." Der Austria-Trainer versuchte seine Truppe auf alle Eventualitäten einzustellen, also etwa auch auf ein frühes 0:1.

"Wir sind nach den jüngsten Erfolgen vollgetankt mit Selbstvertrauen und mental sehr stark. Wir sind für alle Situationen bereit und werden die richtigen Antworten parat haben", betonte Bjelica. Das Credo des bodenständigen Arbeiters aus Osijek lautet daher auch diesmal: "Bescheiden bleiben."

Bjelica schläft "wie ein Baby"

So soll es wie beim überraschenden Erfolg in Zagreb gelingen, Dinamo mit guter Organisation und viel Pressing den Antrieb zu nehmen und den Coup perfekt zu machen. Ans über die Zeit mauern des Vorsprungs denkt bei der Austria offiziell keiner. Die bedeutungsvolle Partie bereitet Bjelica auch keine schlaflosen Nächte. "Vor Spielen schlafe ich perfekt wie ein Baby. Nur nach den Spielen ist es immer problematisch."

Kopfzerbrechen bereitet Bjelica schon eher, dass er Leuten wie Marin Leovac, dem Helden des Hinspiels, erklären muss, dass er nach dem Ablauf der Sperre von Markus Suttner wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. "Das kommunizieren zu müssen, ist bitter für einen Trainer. Sehr viele Spieler haben es nicht verdient, dass sie auf der Bank sitzen müssen. Aber alle haben einen tollen Charakter und sind da, wenn sie gebraucht werden. Ich habe hundertprozentiges Vertrauen in jeden einzelnen."

Stankovic hat Bjelica überzeugt

Vom Superjoker zur unumstrittenen Stammkraft hat sich unter Bjelica Marko Stankovic emporgearbeitet. Stankovic, der unter dem Neo-Coach auf seiner Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld spielen darf, ist aktuell Austrias torgefährlichster Akteur, auch in Zagreb hat er getroffen. "Ich serviere den Spielern im Training und im Spiel ein Menü. Und dieses Menü heißt 'harte Arbeit'. Marko hat das vom ersten Tag an angenommen und hat mich mit großem Willen davon überzeugt, wie wichtig er für diese Mannschaft sein kann."

Stankovic betonte wie Bjelica, dass der Aufstieg in die Champions League trotz der guten Ausgangsposition noch lange nicht geschafft ist. "Dinamo ist stark südamerikanisch angehaucht und extrem spielstark, das kann schnell in eine andere Richtung laufen", warnte der 27-Jährige. "Wir müssen defensiv kompakt stehen und dürfen Dinamo keinen Platz geben."

10.500 Zuschauer dabei

Die Generali-Arena, die am Dienstagabend gemäß UEFA-Richtlinien Austria-Arena heißen wird, ist mit 10.500 Zuschauern restlos ausverkauft. Bjelica weiß, dass Zagreb in Wien-Favoriten noch einmal alles nach vorne werfen wird und ganz sicher noch nicht resigniert hat. "Dinamo ist sich nach wie vor sicher, dass sie weiterkommen. Wenn sie uns wieder unterschätzen wollen, dann sollen sie das tun. Das respektieren wir, wir werden die Antwort nicht in der Zeitung, sondern auf dem Platz geben."

Das Missgeschick, eine derart gute Position noch zu verspielen, ist der Austria im Europacup schon mehr als 50 Jahre nicht mehr unterlaufen. Im Viertelfinale des Cups der Cupsieger 1960/61 hat die Austria gegen die Wolverhampton Wanderers nach einem 2:0-Heimsieg auswärts 0:5 verloren. Vor Heimpublikum wurde hingegen ein Zwei-Tore-Guthaben noch nie verjuxt.

APA/red