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Was er über Rogan, "oder wie der heißt", nicht weiß

Heute Redaktion
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Aleksandar Dragovic jubelte gegen Israel, wütete danach gegen den Mentalcoach des Gegners.
Aleksandar Dragovic jubelte gegen Israel, wütete danach gegen den Mentalcoach des Gegners.
Bild: GEPA-pictures.com

Aleksandar Dragovic feierte den 3:1-Sieg gegen Israel mit einer Retourkutsche gegen Markus Rogan. Ein großer Schwimm-Fan dürfte der ÖFB-Kicker nicht sein.

Markus Rogan, der ehemals beste Schwimmer Österreichs, hatte beim 4:2-Sieg in Israel so überschwänglich gejubelt, dass sich ÖFB-Star Aleksandar Dragovic fast sieben Monate später noch ärgert. Rogan ist mittlerweile Mentalcoach in Andreas Herzogs Trainerteam in Israel.

Dragovic ätzt gegen Rogan

Vor dem 1:3 in Wien am Donnerstagabend hatte er dem Anschein nach aber nur den Gegner motiviert. Einen ganz besonders, wie beim Interview von Dragovic nach dem Match klar wurde: "Er hat uns mit seinem Jubel in Israel provoziert, das haben wir nicht vergessen. Jetzt gratuliere ich ihm, dass er die EM vor dem Fernseher anschauen kann, wie immer", ätzte er gegen Rogan.

Dragovic' Beschreibung des Mentalcoaches: "Schöne Grüße an den Rogan, oder wie der auch immer heißt, der Schwimmer, Ex-Schwimmer, keine Ahnung."

Wut-Interview als Eigentor

Dragovic ist nicht der erste Österreicher, der sich öffentlich über Rogan ärgert. Der 37-Jährige war schon immer ein Reibebaum, der mit seiner Meinung nicht hinterm Berg hielt. Ein Beispiel: 2012 gab es nach "Frühstück bei mir" (Ö3) eine Welle der Empörung, weil Rogan Ski-Helden Hermann Maier sinngemäß attestierte, er habe seine großen Erfolge auch einer geringeren Denkfähigkeit zu verdanken.

Was man Rogan aber schwer unterstellen kann, ist mangelnde sportliche Erfahrung bei Großereignissen. So wird das Dragovic-Interview schnell zum Eigentor, wenn man einen Blick auf die Vita von Rogan, "oder wie der auch immer heißt", wirft.

Für einen Mann, der die EM "immer nur im TV" sieht, hat Rogan eine beachtliche Medaillensammlung. Allein bei Europameisterschaften erschwamm er 23 Mal Edelmetall, neun davon glänzen in Gold. Zwei EM-Titel hätte Dragovic 2004 sogar in seiner Heimatstadt Wien bejubeln können. Rogan ist zudem Weltmeister (2008, Manchester), gewann neun WM-Medaillen, holte in Athen zwei Olympia-Silberne und stellte über seine Paradedisziplin 200 Meter Rücken zwei Mal einen Weltrekord auf.

Dragovic nahm bisher an einer Europameisterschaft teil. Die endete 2016 in Frankreich schon nach der Vorrunde.

Rogan mag mit dem überschwänglichen Jubel gegen sein Heimatland provoziert haben. Dragovic' Vorwurf der Respektlosigkeit birgt ob seiner Wortwahl aber zumindest eine gewisse Portion Ironie. Rogan wird es ihm nachsehen. Er ist bekanntlich ein Freund von deutlichen Worten.

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