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"Fans waren Wahnsinn, der Bauch entschied"

Heute Redaktion
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Das Tauziehen um Österreichs Nationalteamtrainer Marcel Koller hat endlich ein Ende. Der Trainer sagte dem Schweizer Nationalteam ab und verlängerte seinen Vertrag mit dem ÖFB-Team um zwei Jahre. Grund dafür soll sein, dass der ÖFB sein Angebot noch einmal in letzter Sekunde nachbesserte. Lesen Sie die wichtigsten Sasger im Liveticker unten nach!

Der Schweizer hat seinen Vertrag mit dem ÖFB am Mittwoch um zwei Jahre bis Ende 2015 verlängert. In der Pressekonferenz sprach der Schweizer über seine Entscheidung, Ziele, Herzensangelegenheiten und Rufschädigung. Lesen Sie die wichtigsten Sasger im Liveticker unten nach!

Vor Koller gaben ÖFB-Präsident Leo Windtner und ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig die Ziele für die Zukunft aus. "Unser Ziel ist es, bei der EM in Frankreich dabeizusein", gab Windtner vor, der in höchsten Tönen vom Schweizer sprach. Koller habe eine Entscheidung des Herzens getroffen und das Team zusammengeschweißt: "Ohne ihn hätte man einen kompletten Neuanfang wagen müssen."

"Ich will nicht pokern"

"Das Gefühl hat sich mal einen Tag für Österreich, dann wieder für die Schweiz ausgesprochen. Ich habe mich mit den Schweizern aber nur einmal getroffen und dann von meiner Seite gesagt, ich will nicht pokern. Ich brauche für mich das Gefühl, wo ich hingehen will", erklärte schließlich Koller, warum er sich mit der Entscheidung so lange Zeit lassen musste.

"Geld war nicht die Triebfeder"

Fans, Spieler und der ÖFB hätten sich aber so stark gemacht, dass die Entscheidung für Österreich zu einer Herzensentscheidung für den Schweizer wurde: "Zu meiner Entscheidung möchte ich noch sagen, dass Geld nicht die Triebfeder war. Natürlich gehört es auch dazu und natürlich habe ich die Entscheidung auch mit meiner Frau besprochen." Die Fans seien "der Wahnsinn", letztendlich "hat der Bauch entschieden".

Koller verspricht: "Für unser Ziel, zur EM zu kommen, werden wir alles tun", aber: "Träumen kann und soll man, aber man soll sich nicht sicher sein, dass man es schafft. Wir wissen ja noch nicht einmal gegen wen wir spielen. Wir sollten nicht jetzt schon von der EM in Frankreich reden." Vor allem an der Offensive wolle der Trainer intensiv arbeiten, in punkto Spielern soll sich die Mannschaft aber nicht verändern. "Für das Team sind die Fans, der 12. Mann, wichtig. Ich kann hier nicht versprechen, dass wir uns qualifizieren. Wir werden alles dafür tun, die Chance ist besser. Das ist aber auch abhängig von der Auslosung."

"Das ist rufschädigend"

Etwas emotional wurde es, als Koller über Berichte und Kommentare im Blatt "Österreich" und auf "oe24.at" angesprochen wurde. Koller wurde als "Verräter" betitelt, der sich für die Schweiz entschieden hätte und der ÖFB wurde aufgefordert, "den Koller in einem Packerl an die Schweizer" zu schicken. Koller dazu: "Das ist rufschädigend!" Windtner will den Weiterhin-Trainer bei rechtlichen Schritten unterstützen, verspricht volle Rückendeckung.

Abschließend unterzeichnete Koller offziell den Trainervertrag mit dem ÖFB. Die Auslosung für die EM-Quali 2016 wird am 23. Februar 2014 stattfinden, der ÖFb bestreitet sein nächstes Spiel, am 19. November steigt das freundschaftliche Länderspiel gegen die USA im Ernst-Happel-Stadion in Wien.

Lesen Sie weiter: Die Pressekonferenz im Live-Ticker Lesen Sie weiter: Das geschah im Vorfeld der Pressekonferenz Das Tauziehen um Österreichs Nationalteamtrainer Marcel Koller hat endlich ein Ende. Der Trainer sagte dem Schweizer Nationalteam ab und verlängerte seinen Vertrag mit dem ÖFB-Team um zwei Jahre. Grund dafür soll sein, dass der ÖFB sein Angebot noch einmal in letzter Sekunde nachbesserte.

Der Schweizer hat seinen Vertrag mit dem ÖFB am Mittwoch um zwei Jahre bis Ende 2015 verlängert. Gesprächspartner im Hotel Hilton Vienna Danube waren neben Koller auch ÖFB-Präsident Leo Windtner und ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig.

Das Verwirrspiel ist also vorbei, kurz vor der Entscheidung überschlugen sich die Ereignisse. Nachdem die "Blick" online über Kollers Entscheidung berichtete, verschwand der Text kurze Zeit später wieder von der Seite und der Link zur Story führte ins Leere. Kurz darauf gab es die Entschuldigung, eine Panne habe dafür gesorgt, dass ein "vorbereiteter Bericht" vor der Entscheidung online ging. Um 13 Uhr stand dann schließlich Kollers Entscheidung fest.

"Haben uns mächtig ins Zeug gelegt"

Der Schweizer verlängert beim ÖFB um zwei Jahre. "Wir haben uns für ihn mächtig ins Zeug gelegt", erklärt Boss Leo Windtner. Das Angebot, die österreichische Nationalmannschaft weiter zu coachen, wurde finanziell bis an die Schmerzgrenze getrieben, heißt es aus dem ÖFB. In der Schweiz zeigt man sich indes vom "Korb" des Wunschkandidaten enttäuscht und rätselt, wer das Schweizer Team coachen soll.

Der Vertrag läuft bis Dezember 2015 mit - im Falle einer erfolgreichen Qualifikation - automatischer Verlängerung bis nach der EM-Endrunde 2016 in Frankreich. Koller hatte zuletzt nach dem Scheitern mit Österreich in der WM-Qualifikation für 2014 auch mit der Schweiz verhandelt.

"Schwierigste Entscheidung meiner Karriere"

"Dies war auf den Fussball bezogen die schwierigste Entscheidung, die ich in meiner Karriere treffen musste", erklärte Koller. "Ich bin sehr froh, dass die Entscheidung für den Weg mit Marcel Koller gefallen ist. Der ÖFB steht für Kontinuität und diese ist mit dieser Entscheidung des alten und neuen Teamchefs gegeben", erklärte ÖFB-Präsident Leo Windtner. Tagelang ließ sich Koller mit der Entscheidung Zeit, Verantwortliche auf österreichischer und Schweizer Seite waren längst ungeduldig geworden.

Koller dürfte vor allem auch von der Begeisterung der Österreicher an ihm begeistert sein. Die Facebook-Gruppe ".