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MotoGP-Bike fängt Feuer: "Ihr seid alle verrückt!"

MotoGP-Fahrer Andrea Iannone erlebt bei den Tests in Valencia eine Schrecksekunde, weil sein Team die Drehzahl an der Aprilia erhöht.

Heute Redaktion
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Plötzlich Flammen. Andrea Iannone bringt seine Maschine auf der Zielgeraden zum Stillstand, steigt vom Sattel und hält den Lenker fest, damit der herbeigeeilte Streckenposten das Feuer löschen kann.

Das südländische Gemüt des Italieners braucht etwas länger, um abzukühlen. Als Iannone zurück in die Aprilia-Box kommt, ist er ziemlich aufgebracht. "Genug. Ich bin fertig. Ihr seid alle verrückt, verrückt! Genug für heute. Es wird mich umbringen, wenn ich mit 300 gegen eine Wand fahre", faucht er die Mechaniker an. Und weiter: "Ich habe zehnmal gesagt, dass das Motorrad nicht funktioniert. Es hat nicht funktioniert!"

Bewusst riskiert

Aprilia hat am zweiten Testtag in Valencia die Drehzahl erhöht in der Hoffnung, mehr Motorleistung zu kriegen. Dass dies ein gewisses Risiko birgt, hat Iannone gewusst, als er auf seine RS-GP gestiegen ist. Also sagt er später, nachdem der erste Ärger verflogen ist: "Wir haben verstanden, dass unsere Konkurrenz mit kürzerer Getriebeübersetzung fährt und ihre Motoren länger mit höherer Drehzahl laufen. Deshalb wollten wir etwas Extremes probieren, obwohl es riskant war."

Dass er nach dem Zwischenfall dennoch so emotional reagiert hat, erklärt der 30-Jährige so: "Ich hatte Angst, weil es auf der Geraden passiert ist und das Motorrad Feuer gefangen hat." Er habe die Hitze an seinen Füssen gespürt und das heiße Öl habe den Bremshebel erreicht. "Es ist normal, dass man in diesem Moment wütend ist", sagt Iannone.

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